Schleiereulen, die heimlichen Kulturfolger

NABU erhebt Brutdaten / Meldungen bislang unbekannter Bruten erwünscht


Nur ein leises Fauchen ist zu hören, als die Leiter an den Kasten gestellt wird. Dr. Nick Büscher, Vorsitzender der NABU-Gruppe Rinteln, steigt die Leiter hinauf und öffnet behutsam den Nistkasten, der hoch oben im Giebel vor dem sogenannten Eulenloch angebracht wurde. Der Blick in den Schleiereulenkasten verrät, dass hier dieses Mal vier Jungtiere auf dem Hof am Doktorseeweg aufgezogen werden. Dr. Büscher freut sich, wenn er das altvertraute Geräusch der fauchenden Jungtiere hört – das Schleiereulenjahr scheint besser zu werden als die mageren Vorjahre.


Schleiereulenjungen im Nistkasten. - Foto: Nick Büscher
Schleiereulenjungen im Nistkasten. - Foto: Nick Büscher

„Schleiereulen sind heimliche Kulturfolger und suchen die Nähe des Menschen“, wie Dr. Büscher weiß, der sich seit über zehn Jahren um die Schleiereulen in Rinteln kümmert. Die tyto alba ist fast ausschließlich auf die Mäusejagd spezialisiert und lässt sich gerne auf Dachböden und in Scheunen nieder, welche sie auch gerne als Jagdplatz im Winter nutzt. Die mardersicheren Nisthilfen werden auch gerne von Turmfalken genutzt, wie Dr. Büscher weiß: „Wir freuen uns natürlich auch über diese gefiederten Gäste in den Schleiereulenkästen.“

 

 Derzeit ist der NABU Rinteln wieder damit beschäftigt, die jährlichen Brutdaten zu erheben – aus insgesamt 50 Nisthilfen, die seit den 1980er Jahren aufgehängt worden sind. Die Meldungen der Schleiereulenbruten dienen dem europaweit durchgeführten Greifvogelmonitoring zur Bestandserfassung, woraus sich Rückschlüsse auf Bestandsveränderungen und gegebenenfalls Schutzmaßnahmen ableiten lassen. „Nicht jeder Niststandort ist uns bekannt – wir sind für Hinweise dankbar. Wer an seiner Hofstelle oder auf seinem Dachboden von einer Schleiereulenbrut weiß, kann sich beim NABU unter (05751) 52 37 oder per E-Mail unter kontakt@NABU-Rinteln.de melden.