Winterfütterung

Naturschutz im eigenen Garten


Warum ist eine Fütterung im Winter sinnvoll?

Blaumeisen fliegen auch im Winter Nistkästen an. - Foto: Kathy Büscher
Blaumeisen fliegen auch im Winter Nistkästen an. - Foto: Kathy Büscher

 

 

 

 

Eine maßvolle Fütterung zu Notzeiten ist durchaus sinnvoll, finden die gefiederten Gäste in unseren Gärten bei geschlossener Schneedecke und Dauerfrost zur winterlichen Jahreszeit wenig oder gar keine natürliche Nahrung.

 

Es muss nicht, wie oft behauptet wird, bereits im Herbst mit der Fütterung begonnen werden. Es reicht völlig aus, bei einsetzendem Frost und undurchdringlicher Schneedecke zu beginnen.

Häufiger Gast im Garten - Das Rotkehlchen. - Foto: Kathy Büscher
Häufiger Gast im Garten - Das Rotkehlchen. - Foto: Kathy Büscher

 

 

 

 

 

Singvögel finden auch bis weit in den Herbst hinein Nahrung im Garten - Sämereien von Bäumen und Gräsern, Früchte von spät reifenden Sträuchern, Käfer und Kleininsekten.


Was gibt es zu beachten?

Bei der Winterfütterung gibt es einige Aspekte, die zu berücksichtigen sind. Zum einen müssen die Futterstellen so errichtet werden, dass keine Nager (wie z.B. Ratten) an das Futter gelangen können, die dieses dann verunreinigen.

 

Zum anderen muss der Platz so gewählt werden, dass die Vögel Feinde (wie Katzen) sofort bemerken können.

Im Baum aufgehängtes Futterhaus, das Futter ist vor Feuchtigkeit geschützt. - Foto: Kathy Büscher
Im Baum aufgehängtes Futterhaus, das Futter ist vor Feuchtigkeit geschützt. - Foto: Kathy Büscher

Außerdem muss das Futter vor Feuchtigkeit geschützt angeboten werden, da die Sämereien sonst schimmeln. Es sollte ein Abstand von zwei Metern zu Fenstern eingehalten werden, damit die Tiere nicht aus Versehen dagegen fliegen. Die Fütterung sollte in Maßen erfolgen, da dieses schnell verderben kann.

 

Es sollten keine salzigen Speisen (z.B. Salzkartoffeln) angeboten werden. Auch Brot ist nicht ratsam, da dieses im Magen der Vögel aufquillt.

 

Eine Reinigung der Futterhäuser sollte regelmäßig mit heißem Wasser erfolgen.

Noch besser als Futterhäuser sind kleine Silos, bei denen das Futter vor Feuchtigkeit und Verunreinigungen geschützt ist.


Kleine Speiseplan-Kunde unserer Singvögel

Blaumeise am Futtersilo. - Foto: Kathy Büscher
Blaumeise am Futtersilo. - Foto: Kathy Büscher

 

 

 

 

 

Nicht jeder Vogel frisst alles. Bestimmte Arten stellen gesonderte Ansprüche an ihre Nahrung. Je nach Schnabelform und Größe werden andere Sorten bevorzugt.

 

Körnerfresser mit kurzem, dickem Schnabel wie Finken, Sperlinge, Meisen, Grünling und Ammer:

Samenmischungen bestehen zu gut zwei Dritteln aus Sonnenblumenkernen und zu ca. einem Viertel aus Hanfsaat. Beide Saaten sind aufgrund ihres relativ hohen Ölgehaltes recht energiereich. Der Rest sollte aus Haferflocken, gehackten Nüssen und kleineren Sämereien bestehen.

Kohlmeise am Meisenknödel. - Foto: Kathy Büscher
Kohlmeise am Meisenknödel. - Foto: Kathy Büscher

Weichfutter- und Insektenfresser mit spitzem, langem Schnabel wie Drossel, Kleiber, Rotkehlchen, Zaunkönig und Heckenbraunelle bevorzugen einen Weichfutter-Mix aus Talg, Weizenkleie, Beeren und Haferflocken. Am Liebsten werden die Talgmischungen zerbröselt vom Boden aufgepickt.

 

Die Gemischtfresser wie Meisen, Kleiber und Spechte bevorzugen eine Körner-Fett-Mischung. Sie nehmen sowohl tierische Kost als auch ölhaltige Sämereien zu sich. Die bekannteste Form ist hier der Meisenknödel.


Der naturnahe Garten - Beste Voraussetzungen für die Vogelwelt

Naturnahe Gartengestaltung mit heimischen Heckenpflanzen. - Foto: Kathy Büscher
Naturnahe Gartengestaltung mit heimischen Heckenpflanzen. - Foto: Kathy Büscher

 

 

Um die Erhaltung der heimischen Vogelwelt zu gewährleisten, ist es wichtig, auch außerhalb der Winterfütterungszeiten Sorge zu tragen. Eine naturnahe Gartengestaltung ist hier die beste Hilfe.

 

Strukturierungselemente wie Hecken mit einheimischen Sträuchern bieten ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot. Auch als Nist- und Versteckmöglichkeit leistet sie einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz.

Alte, hochstämmige Obstsorten sind ebenso geeignet.

 

Gerade die seltenen und stark gefährdeten Arten, die durch die Winterfütterung nicht profitieren, sind auf einen intakten Lebensraum angewiesen.

 

Dazu gehört auch, auf den Einsatz von chemischen Mitteln im Garten zu verzichten. "Wilde Ecken" im Garten und Totholzhaufen, wo sich Insekten und Käfer finden lassen, stellen ebenfalls geeignete Maßnahmen dar, um den gefiederten Gästen in unseren Gärten ein ansprechendes Habitat anzubieten.