Gefräßige Skudden machen Fraßschutz erforderlich

NABU rüstet Bäume auf der Streuobstwiese Hohenrode ein / Nachhaltiger Schutz alter Sorten


Schneebedeckt liegt die Streuobstwiese in Hohenrode am Rande des Lipper Berglandes. Tief winterlich mutet es an, Hecken und Bäume sind weiß. Doch gerade in dieser kalten Jahreszeit wird es notwendig, dass die Ehrenamtlichen der NABU-Gruppe Rinteln sich zu einem Einsatz in Sachen Naturschutz auf dem Pachtgebiet treffen.


Der Fraßschutz wird errichtet. - Foto: Kathy Büscher
Der Fraßschutz wird errichtet. - Foto: Kathy Büscher

 

 

Denn so romantisch das Winterbild der Streuobstwiese mit der NABU-eigenen Skuddenherde auch anmutet, so wichtig ist es jetzt, die wertvollen Obstbäume vor Schäden zu schützen. „Die Schafe haben bereits begonnen, die Rinde der älteren Bäume anzufressen“, wie Britta Raabe, NABU-Schutzgebietsbetreuerin in Hohenrode, erläutert. An Futtermangel liegt es nicht, wie Raabe erläutert, denn die Skudden gehören zu den genügsamen Landschafen – eine alte, vom Aussterben bedrohte Rasse aus dem Baltikum. Die Skudden kratzen sich das Gras unter dem Schnee frei und verschmähen derzeit größtenteils noch das Heu, welches ihnen im Stall angeboten wird. „Sie lieben die junge Rinde der Obstbäume einfach zu sehr, so dass die bislang noch nicht mit Fraßschutz ausgestatteten Bäume leiden müssen“, so Raabe.


Die Skudden beobachten die Errichtung des Fraßschutz aus sicherer Entfernung. - Foto: Kathy Büscher
Die Skudden beobachten die Errichtung des Fraßschutz aus sicherer Entfernung. - Foto: Kathy Büscher

Dass die Skudden sich nun auch an den vorwiegend älteren Apfelbäumen schadlos halten, habe man bislang nicht vermutet – so war ein spontaner Einsatz nötig, die provisorisch gesicherten Bäume zu schützen. Gesagt, getan: Pflöcke, Zaunmaterial und Latten – mehr ist nicht nötig, um die alten Obstbäume nachhaltig zu schützen. Bereits im vergangenen Jahr wurden mehr als 30 Obstbäume mit Fraßschutz gesichert, nun folgten im Rahmen der neuerlichen Maßnahme weitere Bäume. „Wir freuen uns, dass die Skudden die Obstwiese freihalten, doch ab und zu müssen wir unseren wollenen Landschaftspfleger auf die Sprünge helfen, damit sie nur das fressen, was sie auch fressen sollen“, so Raabe augenzwinkernd.