Kröten und Molche stehen in den Startlöchern

Amphibien auf Wanderschaft - Ehrenamtliche helfen mit Schutzzäunen / NABU bittet Autofahrer um Rücksicht


Mit steigenden Temperaturen werden die Amphibien aktiv und werden durch Ehrenamtliche an den Schutzzäunen eingesammelt und zu ihren Laichgewässern gebracht. - Foto: Kathy Büscher
Mit steigenden Temperaturen werden die Amphibien aktiv und werden durch Ehrenamtliche an den Schutzzäunen eingesammelt und zu ihren Laichgewässern gebracht. - Foto: Kathy Büscher

Milde Temperaturen, ein wenig Regen und schon ist es wieder soweit: Kröten, Frösche und Molche erwachen aus der Winterstarre. Sie machen sich auf den Weg zu ihrem Laichgewässer, um sich fortzupflanzen. Der NABU bittet Autofahrer, auf entsprechenden Strecken zum Schutz der gefährdeten Tiere sowie für die ehrenamtlich tätigen Amphibienschützer vorsichtig und langsam zu fahren. Am vergangenen Wochenende sind die Schutzzäune an Waldkater, Grafensteiner Höhe und Arensburg von den ehrenamtlichen Amphibienschützern des NABU Rinteln errichtet worden.


„Auf ihrem Weg müssen die Amphibien häufig viel befahrene Straßen überqueren. Jedes Jahr werden so unzählige Tiere getötet - selbst dann, wenn sie gar nicht direkt von einem Auto erfasst werden“, so Kathy Büscher, die für die NABU-Gruppe Rinteln die Amphibienwanderung koordiniert. Mit Amphibienschutzzäunen werden die Tiere davon abgehalten, die Straßen zu überqueren. Die ehrenamtliche Naturschützer sammeln die Tiere an den Zäunen ein, um sie sicher in Eimern auf die andere Straßenseite zu tragen. 


Amphibien leben zu Wanderzeiten sehr gefährlich. - Foto: Kathy Büscher
Amphibien leben zu Wanderzeiten sehr gefährlich. - Foto: Kathy Büscher

 

 

Die Amphibien sterben aber nicht nur durch das direkte Überrollen unter den Autoreifen. Auch der geschwindigkeitsabhängige Strömungsdruck der Autos auf die Fahrbahn tötet sie. An die Autofahrer appellierte der NABU daher, auf Straßen und Wegen mit Amphibienwanderungen Tempo 30 nicht zu überschreiten, um den Druck gering zu halten und die Überlebenschance der wandernden Tiere zu erhöhen. 


Dieses Erdkröten-Männchen hat es dank der ehrenamtlichen Naturschützer an sein Laichgewässer geschafft. - Foto: Kathy Büscher
Dieses Erdkröten-Männchen hat es dank der ehrenamtlichen Naturschützer an sein Laichgewässer geschafft. - Foto: Kathy Büscher

 

Ohne dieses vielfache Engagement wäre es um unsere Frösche und Kröten deutlich schlechter bestellt. Je nach Wetterlage beginnt die Wanderung in verschiedenen Regionen zu unterschiedlichen Zeiten und oftmals stockt sie auch wieder, wenn die Temperaturen sinken – doch auch die Amphibien in Schaumburg stehen bereits in den Startlöchern. Sobald einige Nächte nacheinander wärmer als fünf Grad Celsius sind und ein wenig Regen fällt, stimmen die Bedingungen und die Amphibien machen sich langsam auf den Weg.