NABU gibt Tipps zum Osterfeuer

Reisighaufen sind mögliche Brut- und Wohnstätten für Tiere


Bald lodert und knistert es wieder überall im Wesertal zwischen Todenmann und Schaumburg: vielerorts werden zu Ostern die beliebten Osterfeuer entzündet. Der NABU Rinteln appelliert, beim Abbrennen der Osterfeuer auf die Belange der Natur zu achten. Damit die Feststimmung bei den Osterfeuern nicht getrübt wird, bittet der NABU darum, keine hölzernen Abfälle, wie alte Schränke oder ausgediente Sessel, auf den Osterfeuerplatz zu entsorgen. Der NABU empfiehlt, die Osterfeuerstapel erst am Gründonnerstag aufzuschichten.


Igel suchen Unterschlupf in Reisighaufen. - Foto: Christine Kuchem
Igel suchen Unterschlupf in Reisighaufen. - Foto: Christine Kuchem

„Das späte Aufschichten kommt nicht nur den Veranstaltern, sondern auch zahlreichen Tieren zugute, für die das vermeintlich sichere Holz- oder Reisigversteck alljährlich zum Scheiterhaufen wird: Käfer und Wildbienen, Hasen und Kaninchen, Igel und Spitzmäuse sind nur einige Arten, die häufig Unterschlupf im Osterfeuerstapel suchen“, so Dr. Nick Büscher, Vorsitzender des NABU Rinteln. Auch viele Vögel haben bereits mit dem Nestbau begonnen oder haben in dieser Zeit schon vollständige Gelege. Einige Vogelarten wie Zaunkönig, Rotkehlchen und Heckenbraunelle brüten sehr gern in solchen Reisighaufen. Viele dieser Tiere sind gerade im Garten wichtige Helfer bei der Vertilgung unerwünschter oder lästiger Insekten. Reisig- und Holzhaufen, die auf diese Weise von Tieren als Brut- und Wohnstätte angenommen worden sind, dürfen nicht mehr durch Abbrennen zerstört werden.


Um zu vermeiden, dass ein geplantes Osterfeuer aus diesem Grund gegebenenfalls ganz ausfallen muss, empfiehlt der NABU, Holz- und Reisighaufen entweder sehr spät anzulegen, sie vorsichtig umzuschichten oder anderweitig Vorsorge zu treffen, damit sich Tiere nicht schon vor dem Abbrennen darin niederlassen können. Am Tag vor dem Abbrennen muss daher durch geeignete Maßnahmen – etwa Umschichten des Brennmaterials – sichergestellt werden, dass Tiere ausreichend Gelegenheit zur Flucht haben. Dabei können zugleich ungeeignete Stoffe aussortiert werden.


Rotkehlchen brüten gerne in Gehölzhaufen. - Foto: Kathy Büscher
Rotkehlchen brüten gerne in Gehölzhaufen. - Foto: Kathy Büscher

 

„Eigentlich sind Buschwerk und Reisig viel zu schade, um verbrannt zu werden“, so Büscher weiter. Schnittholz und Gestrüpp lassen sich im Garten viel sinnvoller verwenden, um Lebensraum und Unterschlupf für Vögel und Kleintiere zu schaffen. Ein von Brombeeren oder Wildrosen überwucherter Reisighaufen, ein Holzstoß in einem dichten Gebüsch - mit geringem Aufwand, etwas Phantasie und gutem Willen - lässt sich so ein Stück Natur zurück in den Garten holen.