Ein lauer Sommerabend in Rintelns grüner Lunge, dem Blumenwall. Eine Gruppe Kinder ist zusammen mit einigen Erwachsenen unterwegs zum Denkmal „Stürmender Jäger“, der sich, umgeben von hohen Bäumen, auf einer Wiese befindet. Die Kinder und Erwachsenen bilden einen Kreis, eine Fledermaus aus Gummi wird herumgereicht. „Was fällt Euch daran auf?“, fragt Dr. Nick Büscher, Vorsitzender des NABU Rinteln, der die Fledermausexkursion leitet. Die Nachfrage im Rahmen der von der Stadt Rinteln organisierten Ferienspaß-Aktion in den Sommerferien war groß und die Veranstaltung ausgebucht. So wissen viele der Kinder bereits einiges über den nächtlichen Insektenjäger, der normalerweise nur nach Einbruch der Dämmerung zu sehen ist.
Nach Erläuterungen, Fragen und Antworten rund um das Fledertier, das nicht etwa mit der Maus, sondern als Fledertier beispielsweise mit afrikanischen Flughunden verwandt ist, geklärt sind, wird den Kindern spielerisch das etwas andere Leben der Tiere verdeutlicht: Einige Kinder erhalten Augenbinden, damit sie, wie die Fledermäuse, nichts mehr sehen können. Wiederum andere stellen sich als „Mücken“ bereit, die von den Fledermäusen gefangen werden müssen. Diese müssen anschließend ihren Namen rufen, damit die Fledermäuse ihre Beute orten können. Nachempfunden ist dieses Spiel der Orientierung mit Hilfe von Ultraschallwellen, da Fledermäuse nicht mit den Augen, sondern vielmehr mit den Ohren sehen. Den Kindern wurde deutlich, wie schwierig die Nahrungssuche sein kann, wenn man sich auf das eigene Gehör verlassen muss.
Die echten Flugkünstler ließen dann nicht lange auf sich warten und konnten in teils sehr geringer Höhe bei der Jagd nach Motten und Mücken beobachtet werden. Um die Tiere noch besser entdecken zu können, hatte der NABU sogenannte Fldermausdetektoren im Gepäck, die die Ultraschallwellen für den Menschen hörbar machen können, wenn die richtige Frequenz eingestellt ist. Staunend schauen die Kinder in den Himmel, um den taumelnden Flug der Tiere zu verfolgen. Auch über der Wasseroberfläche der Graft lassen sie sich beobachten. Hier jagen Teich- und Wasserfledermäuse dicht über der Wasseroberfläche, um die Insekten, die sich darauf befinden, zu erbeuten. Auf der eineinhalbstündigen Wanderung des NABU konnten die interessierten Kinder Einiges dazulernen, was das Leben der nächtlich jagenden Säugetiere betrifft – und auch, dass die „Schönen der Nacht“ gar nicht gruselig sind.