Gruselig? Von wegen! Den Fledermäusen auf der Spur

Ferienspaßaktion im Blumenwall


„Ein bisschen gruselig können sie schon sein“, kam es aus den Reihen der Kinder etwas verhalten. „Wir hoffen, dass ihr die Fledermäuse nach diesem Abend alles andere als gruselig finden werdet“, so Dennis Dieckmann, 2. Vorsitzender der NABU-Gruppe Rinteln und NAJU-Betreuer. Mit über zwanzig Teilnehmern, die sich in der Dämmerung am Eingang der Fußgängerzone zusammenfanden, veranstaltete der NABU Rinteln in diesem Jahr eine Batnight für die Ferienspaßaktion. Ausgestattet mit drei Bat-Detektoren, Schaubild und Taschenlampe ging es in den nahe gelegenen Blumenwall.


Die Kinder konnten an einer Übersicht die in Deutschland heimischen Fledermausarten entdecken. - Foto: Kathy Büscher
Die Kinder konnten an einer Übersicht die in Deutschland heimischen Fledermausarten entdecken. - Foto: Kathy Büscher

Unter Anleitung der NAJU-Betreuerin Britta Raabe hieß es für die Kinder bei einem Fledermausspiel zuerst, selbst zu Jäger und Gejagten zu werden – nämlich zu Fledermäusen, Mücken und Motten. Den „Fledermaus-Kindern“ wurden die Augen verbunden und nur durch ihr Gehör, denn die „Beute“ musste ihren Namen rufen, wenn die Fledermäuse sich ihnen näherte. Das war gar nicht so einfach, machte den Kindern aber verständlich, wie schwierig es für die Tiere ist, Nahrung zu fangen. „Und ihr Energieverbrauch ist sehr hoch“, weiß Dieckmann. „Einen Großteil ihrer Nahrung verbrauchen sie gleich wieder, um nicht zu verhungern, müssen sie ziemlich viele Insekten fangen“, erklärt er. Weltweit gibt es ungefähr 900 verschiedene Arten, davon haben in Deutschland gerade einmal 18 Fledermausarten ihr Vorkommen. Neben den anschaulichen Erläuterungen wussten die Kinder schon Einiges über die nachtaktiven Flugkünstler.


Mit dem Batdetektor konnten die Kinder die Fledermäuse hören. - Foto: Kathy Büscher
Mit dem Batdetektor konnten die Kinder die Fledermäuse hören. - Foto: Kathy Büscher

Anschließend führte der Weg der Gruppe an die Graft. Mit fortschreitender Dämmerung konnten dann endlich die ersten Wasser- und Teichfledermäuse „gehört“ und über dem Wasser gesehen werden – eine große Lampe ließ die Fledermäuse kurzzeitig im Scheinwerferkegel erscheinen. Auch der kleine Abendsegler, die Zwerg- und die Breitflügelfledermaus konnten gesichtet werden, wie sie zwischen den hohen Bäumen nach Nahrung gejagt haben. Bestimmt werden können die einzelnen Arten nach Größe, Jagdgebiet, Flugbild und schließlich durch die Echoortung. Denn die verschiedenen Arten nutzen dabei unterschiedliche Frequenzen, um Hindernisse und Beute auszumachen. Um die Ultraschallwellen für das menschliche Ohr hörbar zu machen, kommt ein Detektor zum Einsatz, der diese Lautäußerungen in eine Art Klopfgeräusche umwandelt. Die Kinder waren fasziniert von den Beobachtungen der sonst eher versteckten nachtaktiven Tiere. Gruselig? Von wegen!