Brutplätze für Haubentaucher in der Auen-landschaft

NABU Rinteln führt Artenschutzmaßnahme in der Auenlandschaft durch / Haubentaucher brüten in der Weserschleife


Mit Motorsägen werden Bäume gefällt. - Foto: Kathy Büscher
Mit Motorsägen werden Bäume gefällt. - Foto: Kathy Büscher

Lautes Motorengeknatter ist an diesem Samstagmorgen im hinteren Bereich der Auenlandschaft Hohenrode zu hören. Ein lautes Krachen folgt und die große Weide liegt auf dem Boden. Diese wird in mehrere Stücke zerteilt, um diese im Anschluss davonzutragen. Die ehrenamtlichen Naturschützer des NABU sind an diesem Tag im Einsatz, um die Weidengehölze in den Uferbereichen etwas auszulichten und gleichzeitig Brutplätze für Haubentaucher zu schaffen. „Haubentaucher sind auf Uferbewuchs, vorzugsweise Schilfgürtel, angewiesen, um dort ihre Schwimmnester aus gesammeltem Pflanzenmaterial zu bauen“, wie der Diplom-Biologe Thomas Brandt vom NABU Rinteln erklärt. 


Doch diese sind selten, selbst im Naturkleinod in der Weserschleife bei Hohenrode. Die Wasservögel haben es demzufolge schwer, erfolgreich zu brüten. Wird das Nest mit den Eiern während der Brutzeit durch Hochwasser überschwemmt, ist die Brut verloren. Das ufernahe Geäst kann als Ersatz-Nistplatz angeboten werden, um ihnen unter die Flügel zu greifen. „Oft kann man Haubentaucher bei der Balz, beim sogenannten Pinguin-Tanz beobachten, Nachwuchs konnten wir aber erstmalig im letzten Jahr feststellen“, erklärt Brandt.In der Auenlandschaft wurden zwei Brutpaare gesichtet, eines mit zwei Küken, das andere sogar mit vier Zöglingen.


Haubentaucherfamilie auf dem östlichen Teich. - Foto: Kathy Büscher
Haubentaucherfamilie auf dem östlichen Teich. - Foto: Kathy Büscher

Als Lebensraum bevorzugen sie stehende oder langsam fließende Gewässer. Die Küken können gleich nach dem Schlüpfen schwimmen, halten sich jedoch in den ersten Wochen die meiste Zeit im Gefieder der Eltern auf und werden dort auch gefüttert. Als Nahrung dienen vorrangig kleine Fische, aber auch Wasserinsekten werden erbeutet. Laut rufend schwimmen sie ein paar Wochen nach dem Schlüpfen hinter ihren Eltern her, um nach Futter zu betteln. Ihre schwarz-weiße Färbung macht sie leicht von den Elterntieren unterscheidbar, bis sich bei ihnen die typische Färbung ausbildet. Nach der Pflegemaßnahme hoffen die ehrenamtlichen Naturschützer, dass der ufernahe Gehölzschnitt dazu führt, dass es auch in diesem Jahr Nachwuchs bei den schnellen Tauchern gibt.