Gemeinsam für eine Renaturierung der Weser

AHE Schaumburger Weserkies und NABU planen Auenlandschaft zwischen Rinteln und Exten / Flächen für Hochwasserschutz und Naturschutz


Die Auenlandschaft in Hohenrode. - Foto: Kathy Büscher
Die Auenlandschaft in Hohenrode. - Foto: Kathy Büscher

In der Weserschleife zwischen Rinteln und Exten soll in den nächsten Jahren nach der Vision von AHE Schaumburger Weserkies und NABU eine Auenlandschaft auf etwa 18 Hektar Fläche entstehen, um dem Fluss mehr Raum und der Natur wertvolle Rückzugsflächen zu geben. Geplant ist eine naturnahe Gestaltung mit flachen Gewässern, naturnah gestalteten Uferbereichen mit Flachwasserzonen sowie Grünlandflächen, die mit extensiver Beweidung offen gehalten werden sollen. 

 

"Nicht der Kiesabbau ist hier Vater des Gedankens, sondern die Dynamisierung von Lebensräumen, die schließlich von der Weser mitgestaltet werden", wie Sascha Wagener, Geschäftsführer von AHE Schaumburger Weserkies, betont. Mit dem NABU habe man dabei einen verlässlichen und kompetenten Partner zur Seite, mit dem man in den letzten zehn Jahren in der Auenlandschaft Hohenrode bereits vertrauensvoll zusammengearbeitet hat.


Die Natur soll in der Weserschleife bei Rinteln einen Rückzugsraum wie in der Auenlandschaft Hohenrode erhalten. - Foto: Kathy Büscher
Die Natur soll in der Weserschleife bei Rinteln einen Rückzugsraum wie in der Auenlandschaft Hohenrode erhalten. - Foto: Kathy Büscher

Dieses Projekt steht wiederum Pate für die Auenlandschaft zwischen Rinteln und Exten, die jedoch nicht als Rohstoffgebiet genutzt, sondern mit den technischen Mitteln des Kiesabbaus gestaltet werden soll, wie auch Dr. Nick Büscher, stellvertretender Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen, betont: "Wir verfolgen mit diesem Projekt ganz konsequent die Ziele des Bundesprogramms Blaues Band zur Renaturierung unserer Fließgewässer, die sich in keinem guten Zustand befinden. Und hier bietet sich die Chance, mit einem Abbauunternehmen als Dienstleister die Auenrenaturierung ein großes Stück voranzubringen." Büscher verweist darauf, dass ähnliche Projekte seit mehr als 25 Jahren sehr erfolgreich in den benachbarten Niederlanden an der Maas und der Grenz-Maas durchgeführt werden. Das Prinzip ist dabei einfach: Der Naturschutz gibt vor, wie die Auenbereiche zu gestalten sind und die Abbauunternehmen gestalten die Flächen nach strengen Naturschutzkriterien. Zur Finanzierung der Maßnahmen dürfen die Abbauunternehmen einen Teil des Kieses wirtschaftlich nutzen.

 

Nach einem ähnlichen Prinzip soll auch in der Weserschleife bei Rinteln verfahren werden, wobei derzeit die weiteren Abstimmungen mit der Stadt Rinteln, dem Landkreis Schaumburg sowie dem NLWKN stattfinden. Dabei werden die strengen Kriterien für das Naturschutzprojekt festgelegt und behördlich sowie vom Projektpartner NABU begleitet. Mit diesem Projekt das in dieser Form in Deutschland einmalig ist, leisten AHE Schaumburger Weserkies und der NABU Pionierarbeit und zugleich eine Modellfläche, die zur Nachahmung anregen soll. 

 

Und neben dem Naturschutzgedanken schafft die neue Auenlandschaft zugleich wichtige Retentionsräume für die Weser: "Die Starkregenereignisse der vergangenen Wochen haben gezeigt, wie wichtig nachhaltiger Hochwasserschutz ist. An dieser Stelle wird dem Fluss mehr Raum gegeben, sodass auch die Stadt Rinteln besser vor Hochwasserereignissen geschützt werden kann", unterstreicht Büscher. In dieser Form lassen sich Naturschutz und Hochwasserschutz nachhaltig miteinander verbinden.