Die spielerische Nachnutzung von Gehölzschnitt

NAJU baut gemeinsam mit der Grundschule Exten ein Weidentipi


An einem der ersten schönen Frühjahrstage wurde mit dem Bau des Weidentippi auf dem Schulhof der Grundschule Exten begonnen. - Foto: Stephan Weichert
An einem der ersten schönen Frühjahrstage wurde mit dem Bau des Weidentippi auf dem Schulhof der Grundschule Exten begonnen. - Foto: Stephan Weichert

 

Lange mussten die Weidenruten im Graben entlang des NABU-Pachtgebietes „Schilfwiese Strücken“ ausharren, bis sie ihrer endgültigen Bestimmung zugeführt wurden. Im Februar geschnitten, musste es März werden und der Boden tauen, bis man die hölzernen Stangen aus dem Graben geholt hat. Doch sie sollten nicht, wie in der traditionellen Nutzung von Kopfweiden üblich, zum Flechten von Weidenkörben oder für Reisigbesen verwendet werden, sondern für den Bau eines Weidentipis.


Dieses Nebenprodukt der ökologischen Landschaftspflege wurde so einer neuen Funktion zugeführt: Kräftige Weidenruten, aber auch dünnere Stangen dienen als Grundgerüst für ein Tipi aus lebendigen, wachsenden Weiden, die den Schulhof der Grundschule Exten aufwerten sollen. Die Naturschutzjugend (NAJU) in der NABU-Gruppe Rinteln hat tatkräftig dabei geholfen, dass der Schulhof optisch, ökologisch und vom Spielwert her weiter aufgewertet wird: „Weidentipis sind tolle, lebendige Orte, um sich zu verstecken. Sie spenden im Sommer Schatten und sind außerdem für viele Tiere ein wichtiger Lebensraum – an und in Kopfweiden leben unzählige Insekten- und Vogelarten“, weiß die NAJU-Betreuerin Christine Land. Auch die Honigbiene benötigt Weidengebüsche für die Frühtracht. Darüber hinaus trägt die Pflanzaktion zum Erhalt der "Kulturlandschaft" Kopfweide bei.


Das fertige Weidentippi. Noch abgesperrt, damit die Weiden in Ruhe anwachsen können. - Foto: Grundschule Exten
Das fertige Weidentippi. Noch abgesperrt, damit die Weiden in Ruhe anwachsen können. - Foto: Grundschule Exten

 

 

 

 

Doch zwischen dem großen Stapel an Weidenruten und dem fertigen Tipi als ökologischer Spiel- und Versteckort lag einige Arbeit: Die Pflanzrinne musste gezogen, Löcher gegraben, passende Weidenruten gesetzt und beschnitten und schließlich miteinander verknotet werden. Das mühsame Werk konnte jedoch dank vieler helfender Hände von Eltern, Lehrern, NAJU-Aktiven und Schülern schnell vollendet werden. Und schließlich wurden mit dem verbliebenen Weiden zwei Kopfweiden gepflanzt, damit der Schulhof ein ansprechender und ökologischer Erfahrungs- und Lernort wird.