Bienenprojekt: Vorbereitungen für den Winter laufen

NAJU bereitet Bienenvölker auf den Winter vor / Varroabehandlung durchgeführt


Das Bienenvolk wird für die Ameisensäurebehandlung vorbereitet. - Foto: Britta Raabe
Das Bienenvolk wird für die Ameisensäurebehandlung vorbereitet. - Foto: Britta Raabe

Die ersten Blätter wechseln ihre Farbe, die Tage werden bereits merklich kürzer: Der Sommer geht langsam dem Ende zu. Und während wir Menschen die Spätsommertage auskosten können, bereiten sich die Bienen bereits auf den bevorstehenden Winter vor. Schon seit Juli legt die Bienenkönigin immer weniger Eier und die Völker werden zusehends kleiner. „Die vielen Bienen werden schlichtweg nicht mehr benötigt, schließlich bieten kaum noch Pflanzen Nektar und Pollen an, so dass die Bienen von ihren Wintervorräten leben müssen“, so Imker Dennis Dieckmann, der das Bienenprojekt der NAJU betreut.

 


Was unterscheidet Winterbienen von Sommerbienen? Ab August werden die Winterbienen aufgezogen, die für das Überleben den Bienenvolkes im Winter Sorge tragen. Während eine Arbeiterin im Sommer etwa vier bis sechs Wochen lebt, müssen die Winterbienen den ganzen Winter durchhalten, stellt die Königin die Brut Ende November doch vollständig ein – die Winterbienen stellen sozusagen die „Lebensversicherung“ des Bienenvolkes dar.

 

Für die NAJUs wird es aus diesem Grunde höchste Zeit, die Bienen bei ihrer Wintervorbereitung tatkräftig zu unterstützen. Seit dem vergangenen Jahr hat sich die Varroamilbe, ein gemeiner Parasit, der die Bienen empfindlich schwächt, im Bienenvolk ungehindert vermehrt. Da die Milbe im Rahmen der Globalisierung eingeschleppt worden ist, sind unsere Bienen gegen sie machtlos, so dass nur Imker helfen können.


Ein wenig Rauch in das Volk treibt die Bienen nach unten und die Säure kann ohne Gefahr aufgetragen werden. - Foto: Britta Raabe
Ein wenig Rauch in das Volk treibt die Bienen nach unten und die Säure kann ohne Gefahr aufgetragen werden. - Foto: Britta Raabe

 

Um die überlebenswichtige Winterbrut zu schützen, ist Mitte August genau die richtige Zeit gekommen, um sich der Milbe mit biologischen Bekämpfungsmitteln anzunehmen. Die NAJU hat ihr Bienenvolk mit Ameisensäure behandelt: „Auf ein Schwammtuch aufgetragen und unter den Deckel auf die oberste Zarge gelegt, entfaltet die Säure ihre Wirkung“, so Dieckmann. Die Kinder entzündeten den sogenannten Smoker, mit dessen Rauch die Bienen in den unteren Teil des Bienenstockes getrieben werden. Auch mathematisches Geschick war bei der Behandlung gefragt: Um die Dosierung der Säure zu errechnen, mussten die Kinder zunächst das Raumvolumen unserer Bienenkiste in Litern errechnen, was jedoch keine große Herausforderung darstellte – da lohnte sich Mathematikunterricht.


Die Säure wird auf das Schwammtuch geträufelt und kann dort die nächsten 24 Stunden verdampfen. - Foto: Britta Raabe
Die Säure wird auf das Schwammtuch geträufelt und kann dort die nächsten 24 Stunden verdampfen. - Foto: Britta Raabe

Bei richtiger Dosierung ist die Ameisensäure für die Honigbiene harmlos, der Milbe verätzt es in der sauren Luft jedoch die Beißorgane, mit denen sie sich an die Bienen heftet. Die NAJU-Bienen erfuhren auch, dass die Behandlung mit organischer Säure noch weitere Vorteile gegenüber chemischen Mitteln hat: Die Säure bildet keine Rückstände im Wachs und die Milben werden nicht resistent. Im Oktober erfolgt eine weitere Behandlung, um die Bienen für den Winter zu rüsten, damit im nächsten Jahr ein vitales Bienenvolk aus der Bienenkiste hervorgeht.


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2. Treffen: Imkern mit der Varroa-Milbe
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