Auf der Überholspur in den Frühling

Rintelner Amphibien bereits in Wanderlaune / NABU bittet Bevölkerung um Rücksicht


Der Parkplatz an der Zufahrt zum Waldkater füllt sich an diesem Samstagmorgen. Am Waldrand stehen Spaten und Eimer parat. Bei gutem Amphibienwetter haben sich zahlreiche ehrenamtliche des NABU und der NAJU eingefunden, um an etablierter Stelle den Amphibienschutzzaun entlang der Zuwegung zum Waldkater aufzustellen. 


Aufbau des Amphibienschutzzaunes am Waldkater. - Foto: Johanna Land
Aufbau des Amphibienschutzzaunes am Waldkater. - Foto: Johanna Land

 

Nachdem das Zaunmaterial auf einer Länge von circa 200 Metern ausgerollt worden ist, wird dieser mit Heringen aufrecht im Boden verankert, anschließend der Zaun mit Erde am Boden abgedichtet. „Die wanderfreudigen Amphibien suchen sich ihren Weg und würden unter dem Zaun hindurchschlüpfen“, erläutert Kathy Büscher. „Wichtig ist außerdem, die Eimer ebenerdig direkt am Zaun einzubuddeln, damit die Tiere auch in die Eimer fallen“, ergänzt sie. Mit vielen helfenden Händen konnte der Schutzzaun schnell installiert werden. Im Anschluss daran erfolgte das Aufstellen des Schutzzaunes in Möllenbeck, wo es galt, mit viel Muskelkraft und Schweiß die Fangzäune auf einem halben Kilometer Länge vom Kieswerk bis kurz vor Möllenbeck zu errichten. „Die Erde, die wir benötigen, um den Zaun durchschlupfsicher zu machen, ist stark verwachsen“, erläutert Büscher. Nach dem Eingraben der Eimer werden diese zu guter Letzt mit Stock und Laub gefüllt, die Deckung für die Amphibien und eine Klettermöglichkeit für Käfer bieten. 


In Möllenbeck wurden 500 Meter Schutzzaun aufgestellt. - Foto: Marvin Winkler
In Möllenbeck wurden 500 Meter Schutzzaun aufgestellt. - Foto: Marvin Winkler

An der Arensburg haben es da die Rintelner Naturschützer dank der vor Jahren fest installierten Leitplanke deutlich leichter, wo zu Saisonauftakt nur die Deckel der Eimer geöffnet werden müssen. Doch die alljährliche Arbeit lohnt sich und motiviert die fleißigen Helfer. Nach ein paar Tagen konnten bereits zahlreiche Kröten und Molche dank engagierter Sammler sicher zum Laichgewässer gebracht werden.

 

Büscher bittet die Bevölkerung um Rücksichtnahme auf die Ehrenamtlichen: „Unsere aktiven Helferinnen und Helfer sammeln in den Morgen- und Vormittagsstunden die Zäune ab und müssen bei ihrer Tätigkeit die stark befahrenen Straßen überqueren.“ In diesem Jahr sorgt der Landkreis Schaumburg mit dem Aufstellen von Hinweisschildern in Möllenbeck und an der Arensburg für zusätzliche Sicherheit, um daran zu erinnern, dass zum Schutz der Ehrenamtlichen die Geschwindigkeit angepasst werden sollte.