Naturerleben in Hohenrode

NABU Rinteln gewährt Einblicke in Naturschutzprojekte auf der Streuobstwiese und in der Auenlandschaft


Dr. Nick Büscher mit den Exkursionsteilnehmern auf der Streuobstwiese. - Foto: Kathy Büscher
Dr. Nick Büscher mit den Exkursionsteilnehmern auf der Streuobstwiese. - Foto: Kathy Büscher

 

Auf der Streuobstwiese Hohenrode herrscht reger Andrang. Eine Menschentraube hat sich um Dennis Dieckmann, Imker und stellvertretender Vorsitzender des NABU Rinteln, vor einem Schaukasten versammelt. Hinter einer Glasscheibe ist das fleißige Treiben von Bienen auf ihren Waben zu erkennen. Dieckmann zeigt auf eine große, einzelne Zelle: „Hier befindet sich die Weiselzelle, aus der hoffentlich bald die zukünftige Bienenkönigin schlüpfen wird“, erklärt er den interessierte Exkursionsteilnehmern. 


Imker Dennis Dieckmann erklärt den Besuchern auf der Streuobstwiese die Bienenkiste. - Foto: Kathy Büscher
Imker Dennis Dieckmann erklärt den Besuchern auf der Streuobstwiese die Bienenkiste. - Foto: Kathy Büscher

Etwa 25 Mitglieder des Vereins „Naturschutz und Heimatpflege Porta e.V.“ haben sich auf den Weg nach Hohenrode gemacht, um sich die Naturschutzprojekte des benachbarten NABU Rinteln anzuschauen. Die Imkerei stellte dabei einen Themenschwerpunkt dar. Dr. Nick Büscher, Vorsitzender der NABU-Gruppe Rinteln, macht vor einer Informationstafel halt: „An dieser Stelle können sich interessierte Besucher unserer Streuobstwiese selbst über die Besonderheiten dieser alten Kulturlandschaft informieren“, erläutert er. Beeindruckt hört man dem Rintelner Naturschützer dabei zu, wie er von den arbeitsintensiven Pflegemaßnahmen auf der Obstwiese berichtet, wozu der Obstbaumschnitt genauso gehört wie das Freischneiden von Obstbäumen und das Zurückschneiden der Naturhecke.

 

Weiter geht es Richtung Schafstall, wo Britta Raabe die Beweidung und die Nutzung der Schafwolle vorstellt. Mitgebrachte Wollte gibt der interessierten Gruppe einen anschaulichen Eindruck des Beweidungsprojektes. „Wir versuchen, die Wolle zu nutzen und das alte Handwerk des Wollspinnens wiederzubeleben“, so Raabe. Mit der Skuddenherde trägt der NABU Rinteln dazu bei, dass diese alte Haustierrasse erhalten bleibt. Vom unbehandelten Schafflies bis zur fertigen Wollmütze konnten die Exkursionsteilnehmer hat Raabe alles mitgebracht, um einen kleinen Einblick in die Aktivitäten rund um das Schafbeweidungsprojekt des NABU Rinteln zu geben.


Anschließend führte die Exkursion in die Auenlandschaft. - Foto: Kathy Büscher
Anschließend führte die Exkursion in die Auenlandschaft. - Foto: Kathy Büscher

Von der am Fuße des Lipper Berglandes gelegenen Obstwiese führen die Rintelner Naturschützer die an der Natur interessierte Gruppe hinab in die Auenlandschaft Oberweser, wo man eine große Zahl Schwalben zu sehen bekommt, die dicht über dem Wasser nach Insekten jagen. Entlang der eingezäunten Bereiche erläutert Dr. Büscher das Beweidungsprojekt sowie die weiteren Artenschutzprojekte zu Flussseeschwalbe und Fischadler, die mit Brutflößen und Kunsthorst unterstützt werden sollen, in der Auenlandschaft heimisch zu werden. „Dort ist er ja“, freut sich Dr. Büscher: Ein Blick durch das Fernglas verrät, dass sich der der majestätische Fischadler am Himmel über den Kiesteichen zeigt. „Bislang ist der Kunsthorst noch nicht angenommen worden, dies ist aber nur eine Frage der Zeit“, wie Büscher betont. Am Rundweg lässt die bereits üppige und abwechslungsreiche Vegetation vermuten, wie farbenprächtig es hier in einigen Wochen am Wegesrand sein wird. „Wir hoffen, dass unsere Exkursionen Anlass für weitere Besuche in unseren Schutzgebieten sind und Lust auf Naturerleben machen“, wie Dr. Büscher betont.