Flugshow der fliegenden Insektenfresser bewundert

Fledermausexkursion im Blumenwall / NABU Rinteln erläutert Lebensweise


Es wird langsam dämmerig, als sich immer mehr Menschen am Parkhaus Pferdemarkt in der Rintelner Innenstadt versammeln. Dr. Nick Büscher, Vorsitzender des NABU Rinteln, begrüßt mehr als 25 Naturinteressierte, die zusammen mit den ehrenamtlichen Naturschützern auf die „Jagd“ nach den nachtaktiven Säugetieren gehen wollen. Anlässlich der Internationalen Fledermausnacht, die deutschlandweit stattfindet, werden Exkursionen zu den sonst heimlich lebenden Tieren angeboten. 


Dr. Büscher zeigt Bilder von der Wochenstube unter Tage. - Foto: Kathy Büscher
Dr. Büscher zeigt Bilder von der Wochenstube unter Tage. - Foto: Kathy Büscher

Am Denkmal „Stürmender Jäger“im Rintelner Blumenwall erläutern Büscher und Dennis Dieckmann, ebenfalls ehrenamtlich beim NABU Rinteln aktiv, Wissenswertes rund um die Fledermaus, die zwar zu den Säugetieren, nicht aber zu den Mäusen gehört. „Gleich nach der Geburt hängen sich die neugeborenen wie die Eltern gleich mit an die Decke“, erläutert der Vorsitzende. Außerdem erfahren die Besucherinnen und Besucher, dass es unweit eine ganz besondere und seltene Wochenstube unter Tage gibt, von denen nur zwei in ganz Deutschland bekannt sind. „Unterhalb des Pferdemarktes, wo die Exter in die Weser mündet, leben ein paar Hundert Wasserfledermäuse“, erklärt Büscher. 


Nach der Exkursion gibt es Infos zum Mitnehmen. - Foto: Kathy Büscher
Nach der Exkursion gibt es Infos zum Mitnehmen. - Foto: Kathy Büscher

Fledermäuse orientieren sich in der Dunkelheit mit Ultraschall, damit sind sie in der Lage, trotz ihres flinken Fluges, welchen sie benötigen, um Fluginsekten zu fangen, nicht gegen Hindernisse wie Bäume oder Häuser zu fliegen. „Während des Fressens im Flug sind sie sozusagen blind“, ergänzt Dieckmann. Um die Ultraschallgeräusche für das menschliche Ohr hörbar zu machen, gibt es sogenannte „Bat-Detektoren“, die Büscher und Dieckmann an die Besucher verteilen, denn zwischen den Baumkronen herrscht nun bereits reger Flugbetrieb.

 

Einige der flinken Flieger huschen dicht über den Köpfen vorbei, um ihre Beute zu erwischen. Die Klopfgeräusche des Gerätes verraten sie jedoch. Dann geht es weiter zur Graft, wo die Flugkünste der Fledermäuse dicht über der Wasseroberfläche beobachtet werden können und für einiges Erstaunen bei den Naturinteressierten sorgen. Die Erkenntnis des Abends für die Exkursionsgruppe: Fledermäuse sind gar nicht gruselig, sondern faszinierende Nachttiere, denen der Mensch durchaus mehr Aufmerksamkeit schenken sollte.