Vom Deister zu Besuch in der Auenlandschaft

NABU Wennigsen besucht Kleinod in Hohenrode / Begeisterung über Flussseeschwalbe, Kiebitz und Co.


Wie bestellt hörte es auf zu regnen und die Sonne schien an diesem Samstagmorgen, als sich die etwa zwanzigköpfige Gruppe zur Exkursion vom Besucherparkplatz an der Auenlandschaft in Hohenrode aufmachte. Geführt wurden die Interessierten des NABU Wennigsen von Dr. Nick Büscher, Vorsitzender des NABU Rinteln.


Der NABU Wennigsen lässt sich die Auenlandschaft Hohenrode zeigen. - Foto: Adolf Wiehenkel
Der NABU Wennigsen lässt sich die Auenlandschaft Hohenrode zeigen. - Foto: Adolf Wiehenkel

„Gerade noch zur rechten Zeit, da die Flussseeschwalben sich noch an den Brutflößen aufhalten und teilweise anscheinend sogar noch auf einem späten Gelege sitzen“, mutmaßt Büscher, begleitet von dem über den See weit hörbaren Gezeter der gefiederten Flugkünstler. Begeisterung löste die Nachricht aus, dass man es Dank gezielter Schutzmaßnahmen des NABU geschafft habe, die seit mehr als 100 Jahren an der Oberweser ausgestorbene Flussseeschwalbe wieder heimisch zu machen.


Das erst wenige Tage zuvor verschwundene Hochwasser zeigte auch der Besuchergruppe vom Deister seine Spuren: An einigen Stellen wurden Uferkanten freigespült, Vegetation vom Wasser fortgetragen. „Was hier wie Zerstörung anmutet, schafft neues Leben“, wie Büscher erklärt. Es sei gerade diese Dynamik des Auenlebensraumes in Wesernähe, der dafür sorgt, dass Eisvögel und Uferschwalben in Uferkanten brüten oder Kiebitz und Austernfischer die Flachwasserzonen und vegetationslosen Bereiche zur Brut und Nahrungssuche nutzen können. 


Dr. Nick Büscher erzählt den Teilnehmern Wissenswertes zur Auenlandschaft. - Foto: Adolf Wiehenkel
Dr. Nick Büscher erzählt den Teilnehmern Wissenswertes zur Auenlandschaft. - Foto: Adolf Wiehenkel

Im strahlenden Sonnenschein führte die Exkursion entlang blühender Weideflächen, auf denen Galloways, Esel und Ziegen für einen wertvollen Offenlandlebensraum sorgen und Feldlerchen ansonsten rar gewordene Brutplätze finden. Beeindruckt zeigten sich die NABU-Freunde aus Wennigsen auch von den Schiefertafeln entlang der Wege, die auf Besonderheiten der Auenlandschaft hinweisen. „Wir setzen in der Auenlandschaft konsequent auf naturverträgliche Besucherlenkung – denn nur das, was ich kenne, respektiere und schütze ich auch“, wie Büscher feststellt. Und was den NABU-Vorsitzender besonders freute: Die Wennigser bekräftigten ihrerseits, dass dies sicherlich nicht ihr letzter Besuch in der Auenlandschaft sein sollte.