Buddeln für die Blütenvielfalt

NABU pflanzt städtische Apfelbäume in Exten und in der Rintelner Nordstadt


Die ehrenamtlichen Naturschützer des NABU beim Aushaben der Pflanzlöcher. - Foto: Kathy Büscher
Die ehrenamtlichen Naturschützer des NABU beim Aushaben der Pflanzlöcher. - Foto: Kathy Büscher

An diesem Samstagmorgen im Januar ist der Blick auf einen Ackerrandstreifen im Exter Feld unweit der Exter Kirche anders als sonst: Spaten, Holzpfähle und Bäume liegen bereit, damit die ehrenamtlichen Naturschützer des NABU in Aktion treten können.

 

Mit Muskelkraft werden zehn Löcher ausgehoben und die Apfelbäume ausgerichtet, die Wurzeln mit Erde bedeckt und die Bäume mit Pfählen gesichert. Die Hochstämmer tragen recht ausgefallene Namen wie Schafsnase, Brakeler Apfel, Juwel aus Kirchwerder oder Jakob Lebel. Dabei handelt es sich um alte, regionale Apfelsorten, die nun die Rintelner Artenvielfalt und zur Blüte auch die Blütenvielfalt in der Landschaft erweitern.


Der Baum wird justiert. - Foto: Kathy Büscher
Der Baum wird justiert. - Foto: Kathy Büscher

Nicht nur die Bäume werden in ein paar Jahren Früchte tragen, sondern auch die Kooperation von Stadt Rinteln, Imkerverein und NABU, wie dieser Arbeitseinsatz belegt. Und das schon jetzt: „Die gemeinsame Idee nach mehr Blütenvielfalt im Rintelner Stadtgebiet wird mit angelegten Blühstreifen und dem späterem Mähen öffentlicher Flächen mit Leben gefüllt“, lobt Nick Büscher, Vorsitzender der Rintelner Naturschützer. Nun sei es an der Zeit, mit mehr Arten- und Blütenvielfalt nicht nur den Fortbestand unserer heimischen Hautflügler weiter zu sichern.

„Wir wollen dabei nicht nur Forderungen stellen, sondern auch aktiv mitgestalten“, fügt Büscher hinzu. So ergab es sich, dass der NABU die von der Stadt geplante Neuanpflanzung von Apfelbäumen auf öffentlichen Flächen gerne übernahm, um die Stadt Rinteln personell zu entlasten. Neben dem Anlegen der Apfelbaumreihe im Exter Feld sind zudem hinter dem Freizeitzentrum in der Nordstadt, in der Nähe der Umgehungsstraße, neun Apfelbäume auf einer Wiese angepflanzt worden – dort kann nun eine kleine Streuobstwiese gedeihen.


Zur Sicherung der noch jungen Bäume werden zwei bis drei schützende Pfosten rundum aufgestellt. - Foto: Kathy Büscher
Zur Sicherung der noch jungen Bäume werden zwei bis drei schützende Pfosten rundum aufgestellt. - Foto: Kathy Büscher

 

 

 

 

 

Und um das Stadtbild bunter zu gestalten und für Hautflügler attraktiver zu machen, hat sich die Stadt Rinteln noch etwas einfallen lassen, was die Naturschützer erfreut: Beim Neujahrsempfang der Stadt Rinteln wurde an die Gäste erstmals der „Rintelner Blütenzauber“ verteilt, eine Samentüte mit einjährigen Blühpflanzen wie beispielsweise Korn- und Ringelblume, die im Frühjahr zu Hause ausgesäht werden können. „So kann jeder etwas für die Blütenvielfalt im eigenen Garten tun – und vielleicht bleibt der Rasenmäher dann länger ungenutzt im Geräteschuppen stehen“, hofft Büscher.