Fast 500 Amphibien gerettet

Krötenlauf 2010 ist beendet / NABU dankt den Helfern


Kammmolch. - Foto: Kathy Büscher
Kammmolch. - Foto: Kathy Büscher

Durch den langen, kalten Winter setzte die Amphibienwanderung in diesem Jahr besonders spät ein: Fiel der Startschuss in den Jahren zuvor bereits Ende Februar, ließen die Wanderer im Jahr 2010 bis zum 15. März auf sich warten. Dadurch, dass die Tiere länger als sonst auf frostfreie Nächte warten mussten, konzentrierte sich die Wanderungszeit auf nur wenige Wochen bis zum 9. April. Möglich war das Aufstellen und die Betreuung des Krötenzaunes nur durch den Einsatz ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer, die allmorgendlich die Eimer abgesammelt und die Amphibien sicher über die Straßen gebracht haben, wofür der NABU den Ehrenamtlichen herzlich dankt.


Erdkröten-Doppeldecker an der Arensburg. - Foto: Kathy Büscher
Erdkröten-Doppeldecker an der Arensburg. - Foto: Kathy Büscher

Am Waldkater sind insgesamt 52 Amphibien gesammelt und über die Zufahrt des „Waldkaters“ getragen worden, im Einzelnen waren dies 30 Erdkröten, drei Grasfrösche, 32 Bergmolche, vier Fadenmolche, ein Feuersalamander und ein Teichfrosch. Leider wurden auch 19 Amphibien tot auf der Zufahrt gefunden, die am Zaun vorbei gelaufen sind. Obwohl der NABU in diesem Jahr auch einige Trampelpfade mit eingezäunt hat und der Zaun eine Gesamtlänge von 220 Metern hatte, ist es dazu gekommen, dass viele Kröten und Molche überfahren wurden. Viele Tiere scheinen über den Wanderweg zum Klippenturm aus dem Wald zu kommen, der nicht mit eingezäunt werden darf. An einigen Stellen war der Krötenzaun herausgezogen und herunter getreten, was die Schutzmaßnahmen zusätzlich behindert hat. Und obwohl es sich um eine Zufahrt handelt, wird dort viel zu schnell gefahren. „Bei Geschwindigkeiten von über 30 km/h sterben die Amphibien durch den Luftzug der Autos, die über sie hinweg fahren, auch ohne Kontakt mit den Fahrzeugen“, so der NABU-Vorsitzende Nick Büscher. Die Beschaffenheit der Haut, über die die Amphibien auch atmen, führt dazu, dass die Tiere platzen. „Die Stadt Rinteln hat auf Anfrage schnell und unbürokratisch ein Hinweisschild aufgestellt, das auf die Amphibienwanderung hinweist“, so Büscher weiter, der an dieser Stelle auch dem Bauhof für das zügige Aufstellen des Schildes dankt.


Sehr gut verlief die Amphibienwanderung an der Arensburg: Dort befindet sich auf einer Länge von 230 Metern ein Amphibiendauerzaun aus Leitplanken. „Gerettet wurden hier 416 Tiere, so viele wie noch nie an dieser Stelle!“, freute sich Büscher. Darunter waren 203 Erdkröten, zwei Grasfrösche, 63 Teichmolche, 52 Bergmolche, 81 Fadenmolche, 8 Kammmolche, 6 Feuersalamander und ein Teichfrosch. Jedoch auch hier verlief die Wanderung nicht ganz problemlos. Es gab Hinweise, dass Amphibien aus den Eimern genommen wurden, um diese anscheinend in den eigenen Gartenteich zu setzen. Der NABU weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es eine Straftat darstellt, Wildtiere aus der Natur zu entnehmen. Außerdem wandern die Tiere nach einiger Zeit wieder ab, so dass der private Teichbesitzer nur eine kurze Freude an den Wildtieren haben dürfte.