Es wird höchste Zeit: Jetzt Nistkästen saubermachen!

NAJU startet Aktion in den Rintelner Wiesen / Nisthilfen für die nächste Brut vorbereiten


Beim Öffnen des Kastens ist Vorsicht geboten. Im Winter finden sich oft andere Gäste wie Mäuse in den Kästen ein. - Foto: Kathy Büscher
Beim Öffnen des Kastens ist Vorsicht geboten. Im Winter finden sich oft andere Gäste wie Mäuse in den Kästen ein. - Foto: Kathy Büscher

 

Es ist kalt und winterlich an diesem Samstagnachmittag in den Rintelner Wiesen – wer denkt bei diesem Wetter denn an die warme Jahreszeit? Zugegebenermaßen kommen angesichts des neuerlichen Kälteeinbruchs keine Frühlingsgefühle auf, bei der Rintelner Naturschutzjugend denkt man jedoch jetzt schon jetzt an die kommende Brutzeit heimischer Singvögel. Gerüstet mit Leiter, Spachtel und Schrauben, hat sich die NAJU aus diesem Grunde in die Feldmark um Möllenbeck aufgemacht, um die Nistkästen zu säubern.


Ein voller Kasten. Dieser Nistkasten wurde gut angenommen. - Foto: Kathy Büscher
Ein voller Kasten. Dieser Nistkasten wurde gut angenommen. - Foto: Kathy Büscher

Dabei galt es zunächst, die vielen Nisthilfen – darunter Meisenkästen, Halbhöhlen für Heckenbraunellen sowie Nistkästen für Zaunkönig und Feldsperling ausfindig zu machen. In der Vergangenheit hatte die Aktionsgemeinschaft „Rintelner Wiesen“, bestehend aus Jägern, Landwirten und Naturschützern, mehr als 100 Nisthilfen ausgebracht. „Wenn man Nisthilfen aufhängt, ist dies nur die halbe Arbeit“, weiß man bei der NAJU. „Es gehört ebenfalls dazu, die Nisthilfen zu säubern und kaputte Kästen wieder instand zu setzen oder auszutauschen“, so die NAJU-Betreuerin Britta Raabe. Handlungsbedarf besteht, weil die Vögel keine alten Nester besetzen und diese viele Krankheitserreger sowie Milben und Flöhe beherbergen.


Auch die Halbhöhlen wurden von den alten Nestern befreit. - Foto: Kathy Büscher
Auch die Halbhöhlen wurden von den alten Nestern befreit. - Foto: Kathy Büscher

Bei der Reinigung der Kästen konnten die Kinder so manche spannende Entdeckung machen: Welche Materialien haben die Vögel zum Bau ihrer Nester verwendet? Da fanden sich Gras, Stroh und Moos, aber auch Skurriles wie die Federn der Wacholderdrossel. Auch einige nicht ausgebrütete Vogeleier kamen zum Vorschein. Und auch der Rat, vor dem Öffnen der Kästen anzuklopfen, hatte durchaus seine Berechtigung: In vielen Kästen hatten sich Mäuse eingenistet, die als Untermieter die Nisthilfen gerne besiedeln und allerhand weiteres Material hineinschleppen wie Eichenblätter, Nüsse und Getreide. Insgesamt wurden 37 Nistkästen kontrolliert, von denen immerhin 30 bebrütet worden waren: „Das ist eine beachtliche Zahl, die uns erfreut, da die Nisthilfen in den Rintelner Wiesen gut angenommen werden“, so Raabe. Die NAJU gibt den Rat, jetzt die Vogelkästen im eigenen Garten sauber zu machen, damit unsere heimischen Singvögel im Frühling wieder saubere Brutplätze vorfinden.