Die Flussseeschwalben können kommen

Brutflöße für seltene Vogelart in der Auenlandschaft verankert / THW Ortsverband Rinteln unterstützt Artenschutzmaßnahme des NABU


Mit Booten zieht das THW die Flöße aufs Wasser. - Foto: Britta Raabe
Mit Booten zieht das THW die Flöße aufs Wasser. - Foto: Britta Raabe

In den frühen Abendstunden sind Motorengeräusche an den Ufern der Auenlandschaft Oberweser zu hören. Schwere Anker werden mit stabilen Drahtseilen verbunden, um mit PS-starken Booten schließlich zwei große Plattformen von den Ufern auf die Hohenroder Auenlandschaft zu ziehen.

 

Diese Flöße, die seit einigen Wochen an den Kiesteichen lagerten, konnten an diesem Abend endlich ihrer endgültigen Bestimmung zugeführt werden: Die für die in Niedersachsen selten gewordene Flussseeschwalbe bestimmten Brutflöße wurden von den fleißigen Ehrenamtlichen des NABU und des mannschaftsstarken THW Rinteln auf den Kiesteichen verankert.

 

Zunächst galt es, die tonnenschweren Flöße mit Seilen am THW-Boot zu befestigen und auf den See hinauszuziehen. „Die Flöße haben jedoch teilweise trocken gelegen, da der Pegelstand der Weser ziemlich niedrig gewesen ist“, wie Stefan Frühmark vom THW feststellt. So war zunächst viel Manneskraft gefragt, um die Flöße wieder ins Wasser zu bekommen. 


Die Flussseeschwalbenflöße sind fast an ihrem Zielort angekommen. Foto: Britta Raabe
Die Flussseeschwalbenflöße sind fast an ihrem Zielort angekommen. Foto: Britta Raabe

Nachdem diese Schwierigkeit gemeistert werden konnte, konnten die beiden wuchtigen Flöße zu möglichst störungsarmen Stellen transportiert werden, wo die Seeschwalben in Zukunft ungestört von Beutegreifern wie Fuchs oder Marder brüten können. „Es ist eine wahre Freude zu sehen, wie sich der THW für das Artenschutzprojekt engagiert“, so der Diplom-Biologe Thomas Brandt, der das Projekt fachlich betreut und das Engagement des THW lobend hervorhebt.

 

Die Aktion wurde erneut von dem Fernsehteam AZ Media begleitet, das derzeit eine Reportage über die Auenlandschaft im Format „naturnah“ produziert. Die ehrenamtlichen Naturschützer zeigten sich nach der mehrstündigen Aktion sichtlich zufrieden: „Nachdem die Flöße mit zahlreichen Helfern an zwei Tagen zusammengebaut worden sind, haben wir es heute Abend geschafft, diese Maßnahme abzuschließen und hoffen nun darauf, dass die Flussseeschwalben das Angebot annehmen – vielleicht kann man bald die ersten Brutvögel auf den Flößen beobachten“, so Brandt. Einen Besuch in der Auenlandschaft Hohenrode sei dies allemal wert.