Der Kormoran - Steckbrief


Wissenschaftliche Einordnung

Der Kormoran (Phalacrocorax carbo) gehört zur Ordnung der Ruderfüßer. Weltweit zählen 40 Arten zur Familie der Kormorane (Phalacrocoracidae). Davon gibt es in Europa neben dem Kormoran noch die Krähenscharbe und die Zwergscharbe.


Aussehen

Schwimmender Kormoran. - Foto: Kathy Büscher
Schwimmender Kormoran. - Foto: Kathy Büscher

Der Kormoran ist 80 bis 100 Zentimeter groß und erreicht ein Gewicht von 1700 bis 3000 Gramm. Die Weibchen sind dabei etwas kleiner als die Männchen.

 

Der lange, gebogene Hals ist für den Kormoran charakteristisch. Der Schnabel ist lang und gerade. Am Schnabelende befindet sich ein Haken.

 

Das Gefieder des Kormorans ist schwarz und glänzt metallisch. Jungtiere besitzen weiße Partien, die meist an der Unterseite zu finden sind.

 

An den Füßen befindet sich über allen vier Zehen eine Schwimmhaut, mit der der Kormoran hervorragend schwimmen und tauchen kann.


Nahrung

Der Kormoran frisst überwiegend Fische mit einer Länge von 10 bis 20 Zentimeter. Als Nahrungsopportunist erbeutet er die Fische, die er am leichtesten fangen kann. Zum Hauptbestandteil zählen Weißfische wie Brachsen und Rotaugen. Bei Nahrungsknappheit erbeutet er auch kleine Wirbeltiere. Durch Gewölluntersuchungen (unverdaute Knochenreste, die ausgespien werden) lässt sich die Zusammensetzung der Nahrung bestimmen.


Fortpflanzung

Kormoran-Paar. - Foto: Kathy Büscher
Kormoran-Paar. - Foto: Kathy Büscher

 

Kormorane brüten in Kolonien auf hohen Bäumen. Meist befinden sich auch Graureiher mit ihren Bruten dazwischen.

 

Es werden drei bis vier hellblaue Eier gelegt, die von beiden Elternteilen gemeinsam bebrütet werden. Die Küken schlüpfen nach 23 bis 29 Tagen. Die Nestlingszeit beträgt sechs bis sieben Wochen. Flugfähig sind die Jungtiere mit zwei Monaten.


Lebensraum

Je nach Witterung treffen Kormorane ab Anfang März am Brutplatz ein. Er besiedelt in Deutschland Flüsse und Seen des Binnenlandes sowie die Küsten an der Nord- und Ostsee. Je nach Brutort sind sie Teilzieher oder Zugvögel. An den Küsten wird der Maximalbestand im Spätsommer erreicht, im Binnenland zumeist im Winter.


Lebensweise

Eine Kormoran-Kolonie in der Auenlandschaft Hohenrode. - Foto: Kathy Büscher
Eine Kormoran-Kolonie in der Auenlandschaft Hohenrode. - Foto: Kathy Büscher

Kormorane können bis zu 30 Meter tief tauchen und 90 Sekunden unter Wasser bleiben. Ist im Gewässer eine geringe Sichtweite vorhanden, jagen sie gemeinsam. Danach muss der Kormoran sein mit Wasser vollgesogenes Gefieder durch Wind und Sonne trocknen lassen. Dazu breitet er an einem Ruheplatz seine Flügel aus.

 

Die geselligen Wasservögel versammeln sich zur Dämmerung an den gemeinsamen Schlafplätzen ein. Sie leben in großen Kolonien zusammen, die bis zu mehreren hundert Individuen umfassen kann. Diese Lebensweise schützt so vor natürlichen Feinden, zu denen unter Anderem der Waschbär, der Seeadler und weitere Greifvögel zählen. In Küstennähe kommt die Silbermöwe hinzu.


Verbreitung

In Deutschland leben heute 24.000 Brutpaare, davon mehr als die Hälfte in großen Kolonien in Küstennähe. In Niedersachsen wurden 1.500 Brutpaare im Jahr 2006 kartiert.