NABU-Gruppen im Weserbergland engagieren sich für ein „Blaues Band der Oberweser“

Regionalgespräch in Bad Oeynhausen auf Schloss Ovelgönne bringt regionale Akteure zusammen / Auenlandschaft Hohenrode als „Best Practice“ vorgestellt


Auf Einladung des Initiativkreises Oberweser findet derzeit ein Dialogprozess der Oberweser-Anrainer statt, um sich gemeinsam für ein Projekt im Bundesprogramm Blaues Band für die Oberweser zu engagieren. Zielsetzung der im Februar vom Bundesamt für Naturschutz veröffentlichten Förderrichtlinie Auen ist es, für mehr Natur und ökologische Durchlässigkeit an den Bundeswasserstraßen zu sorgen.


Die Auenlandschaft Hohenrode. - Foto: Kathy Büscher
Die Auenlandschaft Hohenrode. - Foto: Kathy Büscher

Auch die Weser ist im Bereich der Oberweser zwischen Hann. Münden und Porta Westfalica in keinem ökologisch guten Zustand – dies soll durch die neuen Fördergelder des Bundes geändert werden. Aus diesem Grunde haben sich nun Landkreise, Kommunen, Planungsbüros und Naturschutzverbände auf den Weg gemacht, Projektideen zu entwickeln und in einem gemeinsamen Projektantrag für das Auenförderprogramm münden zu lassen. So wurde am 17.04.2019 auf Schloss Ovelgönne das letzte Regionalgespräch für den Oberweserabschnitt zwischen Schaumburg und Minden-Lübbecke durchgeführt, um in Workshops konkrete Projektideen einzubringen oder gemeinsam zu entwickeln.


„Der NABU Rinteln hat sich mit den benachbarten Gruppen Hessisch Oldendorf und Holzminden Gedanken gemacht, wie ein Konzept für das Blaue Band der Oberweser aussehen könnte und eine Projektskizze beim Bundesamt für Naturschutz eingereicht“, so Dr. Nick Büscher, Vorsitzender des NABU Rinteln. Büscher, der gleichzeitig stellvertretender Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen ist, betont, dass der NABU der wichtigste Akteur im Auenschutz an der niedersächsischen Oberweser ist: „Mit unseren Projekten in Holzminden und Hohenrode haben wir auf rein ehrenamtlicher Ebene bereits gezeigt, welche Projekte zugunsten einer auenökologischen Entwicklung an der Oberweser möglich sind.“


Die Hohenroder Auenlandschaft ist das "Best Practise"-Beispie. - Foto: Kathy Büscher
Die Hohenroder Auenlandschaft ist das "Best Practise"-Beispie. - Foto: Kathy Büscher

Die mehr als zwanzigjährige Expertise des NABU fand auch im Rahmen des Regionalgespräches in Bad Oeynhausen großen Anklang, wurde nicht ohne Grund das Projekt „Auenlandschaft Hohenrode“ als sogenanntes „Best Practice“-Beispiel präsentiert. „Das Besondere an unserem Projekt in Hohenrode ist, dass hier gemeinsam mit einem Kiesabbauunternehmen ein Naturkleinod in der Weserschleife entwickelt worden ist, das nicht nur der Natur, sondern auch den Menschen zugutekommt“, wie Büscher betont. Damit verweist er auf entstandenen Möglichkeiten des Naturerlebens am Fluss und in der Aue sowiedie steigende Bedeutung für den Naturtourismus: „Naturschutz ist aus unserer Sicht aktive Wirtschaftsförderung im ländlichen Raum“, so Büscher weiter.


Und dies gilt es nun auch für ein Projekt „Blaues Band der Oberweser“ zu nutzen: Neben Maßnahmen wie der Neuanlage von Flutrinnen, dem Wiederanschluss von Altarmen und dem Rückbau von Buhnenkörpern im Uferbereich der Oberweser sollten die Menschen auch mit Aussichtsmöglichkeiten und Exkursionen näher an den Fluss gebracht werden. „Wir sind bereit, gemeinsam mit allen Akteuren an der Oberweser ein Projekt im Blauen Band in die Wege zu leiten“, wie Büscher abschließend betont.