Windkraftanlagen: Greenpeace muss Farbe bekennen

Umweltorganisation muss Einfluss auf Planet Energy geltend machen / Naturschutz muss Vorrang vor betriebswirtschaftlichen Erwägungen haben


Windräder sind ein Symbol für die nötige Energiewende, aber aus naturschutzfachlicher Sicht nicht an jeder Stelle sinnvoll. - Foto: Kathy Büscher
Windräder sind ein Symbol für die nötige Energiewende, aber aus naturschutzfachlicher Sicht nicht an jeder Stelle sinnvoll. - Foto: Kathy Büscher

Planet Energy und der NABU sind sich in Sachen der geplanten Windkraftanlagen in der Gemarkung Kohlenstädt uneins – und auch Greenpeace rückt für den NABU immer stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit: „Aus unserer Sicht ist das Verhalten von Planet Energy alles andere als mit einer nachhaltigen Energiewende vereinbar“, so Dr. Nick Büscher, Vorsitzender der NABU-Gruppe Rinteln.

 

Büscher, welcher auch stellvertretender Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen ist, fragt sich, ob Greenpeace hier nicht langsam aber sicher Farbe bekennen müsste: „Nicht nur Planet Energy muss sich am eigenen Maßstab messen lassen können, nicht für Profite, sondern für die Umwelt zu kämpfen“, womit der NABU-Vorsitzende auf den Verhaltenskodex von Greenpeace Energy verweist.


Auch wenn Planet Energy nicht müde wird zu betonen, dass man eine formal eigenständige Genossenschaft sei, ist laut NABU doch interessant, dass die Geschäftsführer von Planet Energy und Greenpeace Energy mit Nils Müller und Sönke Tangermann identisch sind. „Greenpeace sollte es nicht unberührt lassen, dass eine Genossenschaft, die diesen Namen führt, den heimischen Artenschutz gefährdet“, so Büscher weiter. Dem NABU zufolge muss Greenpeace endlich einlenken und Einfluss geltend machen: „Immerhin sitzt Brigitte Behrens, die Geschäftsführerin von Greenpeace Deutschland, im Aufsichtsrat von Greenpeace Energy“, wie Büscher feststellt.


Vor Allem die seltenen Seeadler könnten gefährdet sein. - Foto: Kathy Büscher
Vor Allem die seltenen Seeadler könnten gefährdet sein. - Foto: Kathy Büscher

Greenpeace setzt sich in dieser Sache dem Verdacht aus, dass der eigene Profit wichtiger ist als der Schutz von Seeadlern, wie der NABU feststellt, und tue gut daran, sich für den Artenschutz zu entscheiden: „Da Greenpeace über Lizenzgebühren für die Verwendung des Namens ‚Greenpeace‘ wirtschaftlich indirekt vom Erfolg der beiden Genossenschaften profitiert, muss man seitens Greenpeace nun Farbe bekennen“, so Büscher. Für den NABU kann dies nur die Rücknahme des Genehmigungsantrages sein, um als Umweltorganisation nachwievor glaubwürdig zu bleiben. „Es ist für Förderer von Greenpeace, die oftmals auch Mitglied beim NABU sind, schwer nachvollziehbar, dass man die Gefährdung des Artenschutzes hier anscheinend billigend in Kauf nimmt.“