Es gibt eine Alternative zu den Brenntagen

Energetische Verwertung statt Verbrennung / Herausforderung zum Erhalt der Kulturlandschaft


Allenfalls zum Osterfeuer soll Schnittgut brennen. - Foto: Kathy Büscher
Allenfalls zum Osterfeuer soll Schnittgut brennen. - Foto: Kathy Büscher

Die NABU-Gruppe Rinteln appelliert an die politischen Entscheidungsträger wie an Rintelner Bürgerinnen und Bürger, das Thema „Brenntage“ in einen größeren Zusammenhang zu bringen und in der Abschaffung der Brenntage eine Chance zu sehen, wie der Vorstand der Rintelner Naturschützer bekräftigt: „Wir sehen, dass es große Verunsicherung und Bedenken hinsichtlich einer möglichen Abschaffung der Brenntage gibt aber auch, dass darin eine große Chance liegen kann“, so Nick Büscher für die NABU-Gruppe Rinteln. Auch wenn eine Abschaffung der Brenntage zur Zeit nicht durchsetzbar sei, sollten die Termine auf jeden Fall beschränkt werden.


Reaktionen von Bürgerinnen und Bürgern haben laut NABU gezeigt, dass verstärkt Alternativen zu den Brenntagen gesucht werden müssen: „Wir wissen, dass insbesondere für den Gehölzschnitt aus der Landschaftspflege Alternativen angeboten werden müssen“, so Nick Büscher, 1. Vorsitzender der Rintelner Naturschützer. Der Erhalt von Kulturlandschaft – wozu Hecken insbesondere gehören – macht den regelmäßigen Pflegeschnitt notwendig, wie auch der NABU weiß: „Wir pflegen selbst Bäume und Hecken in unseren Schutzgebieten und wissen durchaus, dass nicht aus jedem Schnittgut ein Totholzhaufen gemacht werden kann“, so Büscher. Und den Naturschützern ist ebenfalls bewusst, dass es viele Menschen gibt, die sich um den Erhalt ökologischer Strukturen wie Heckensäume und Bäume in der Landschaft redlich bemühen. Insgesamt zeige sich jedoch, dass viele Gärten und Grundstücke den für Tier- und Pflanzenwelt notwendigen Strukturreichtum vermissen lassen: „An vielen Stellen fehlen Reisighaufen für Igel & Co.“, so Büscher.

Der NABU setzt auf konstruktive Lösungsvorschläge und Alternativen zu den Brenntagen. Die Naturschützer betrachten das Thema in Zusammenhang mit der Energiewende – in eine ähnliche Richtung deutend wie der Vorschlag der WGS. Laut NABU lässt sich der Erhalt der Kulturlandschaft mit dem Thema der energetischen Nachnutzung von Schnittgut aus der Landschaftspflege zusammenbringen: „Damit führt man den Nutzen der Biogasanlagen auf ihren Ursprung zurück – auf die Verwertung landwirtschaftlicher Abfälle“, so Büscher. Anstelle einer möglichen „Vermaisung“ des Landkreises durch den vermehrten Anbau von Silomais für Biogasanlagen sollte auf die energetische Nutzung von Gehölzschnitt gesetzt werden, etwa durch die Errichtung einer Biogasanlage mit Trockenfermentation, in der Feststoffe wie Schnittgut & Co. energetisch verwertet werden können. Der NABU hofft insbesondere, dass die landkreiseigene Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWS) ein Konzept erarbeitet, das eine sinnvolle Nachnutzung von Bioabfall und Schnittgut – das auch bei der kommunalen Gehölzpflege anfällt – und eine für die Bürgerinnen und Bürger sinnvolle Lösung hinsichtlich der Abschaffung der Brenntage ermöglicht. „Naturschutz und Klimaschutz können auf diese Weise Hand in Hand gehen“, so Büscher. Der NABU erklärt sich bereit, an der Erarbeitung eines solchen Konzeptes konstruktiv mit Vorschlägen mitzuarbeiten.