Winterfütterung? Die Naturschutzjugend zeigt, wie es geht

Naturerlebnis am Futterhaus / NABU rät zur Winterfütterung mit Sachverstand


Die NAJU präsentiert stolz ihre Winterfüttungsmaterialien. - Foto: Kathy Büscher
Die NAJU präsentiert stolz ihre Winterfüttungsmaterialien. - Foto: Kathy Büscher

Das Jahr 2012 hat noch gar nicht begonnen, doch die jungen Naturschützer der Rintelner Naturschutzjugend (NAJU) im NABU bereiten sich bereits auf das kommende Jahr vor: Kurz vor dem Jahreswechsel hat die NAJU die letzten Vorkehrungen für die Winterfütterung getroffen und allerhand Tontöpfe und selbstgebastelte Formen mit Vogelfutter gefüllt, um heimischen Singvögeln über den Winter zu helfen. Eine Mischung aus Rindertalg, Sonnenblumen, Erdnüssen und Rosinen genügt, um den Singvögeln ein reichhaltiges Mahl zu bereiten. Im Natur- und Umweltschutzzentrum (NUZ) wurden in kurzer Zeit eine Vielzahl an ‚postadventlichen‘ Leckereien für Blaumeise, Amsel & Co. gezaubert, die von den Kindern im Garten aufgehängt werden.


Und damit geht die NAJU mit gutem Beispiel voran. In diesem Zusammenhang ruft die NABU-Gruppe Rinteln zu einer ‚Winterfütterung mit Sachverstand‘ auf: „Traditionell füttern viele Menschen in der kalten Jahreszeit Vögel“, so Nick Büscher, 1. Vorsitzender der Rintelner Naturschützer, „aber wir haben aufgrund der Zunahme der Anfragen den Eindruck, dass sich Futterbrett und Co. einer wachsenden Beliebtheit erfreuen.“ Das ist ganz im Sinne des NABU: „Nur, wer einen Bezug zur Natur herstellen kann, wird sich für ihren Erhalt einsetzen. Daher ist die Winterfütterung auch aus pädagogischer Sicht sehr wertvoll. Außerdem haben so besonders Kinder und ältere Menschen die Möglichkeit, durch Vogelbeobachtung Freude und Verständnis für die Tierwelt zu entwickeln“, wie Büscher erläutert.


Die Zeit des Weihnachtsgebäcks ist vorbei aber die Förmchen können auch für schöne Leckereien für Vögel verwendet werden. - Foto: Kathy Büscher
Die Zeit des Weihnachtsgebäcks ist vorbei aber die Förmchen können auch für schöne Leckereien für Vögel verwendet werden. - Foto: Kathy Büscher

Grundsätzlich sollten aus Sicht des NABU keine Massenfutterplätze eingerichtet werden, da sie für die Tiere leicht zu Infektionsquellen, insbesondere mit der gefürchteten Salmonellose, werden könnten. Mehrere kleine Futterplätze seien geeigneter: Für alle Meisenarten eigneten sich so genannte Futtertrichter am besten, in denen das Futter nachrutschen könne und vor Verschmutzung und Regen geschützt sei. Futterhäuser seien gut geeignet für Amsel, Rotkehlchen, Schwanzmeise, Grünfink, Zeisig, Spatz und Dompfaff. „Wichtig ist, dass das Futterhaus regelmäßig gereinigt wird, am besten mit warmem Wasser, aber ohne Chemikalien“, so Büscher.


Bei der Auswahl des Futters sollte darauf geachtet werden, dass die Ware frisch sei und beispielsweise keine ranzigen Fette verwendet würden. Gerade zu Beginn der Futtersaison solle im Handel darauf geachtet werden, dass keine abgelaufene Ware des Vorjahres mehr verwendet wird. Menschliche Speisereste sollten tabu sein. Besonders gut bewährt haben sich für die Meisenarten die bekannten Meisenringe und Futterzapfen aus dem Fachhandel, bei denen Nüsse und Sonnenblumenkerne in Talg eingelassen sind. Auch große Talgkolben haben sich als gute Energiespender erwiesen. „Reichhaltig sind im Regelfall die Futtermischungen, die der Handel aus Sonnenblumenkernen, Sämereien und Erdnüssen anbietet“, so Büscher weiter, „sie werden von den meisten Vogelarten gut angenommen.“ Und auch bei der NAJU ist man schon ganz gespannt darauf, welche gefiederten Gäste sich am heimischen Platz zur Winterfütterung einfinden werden.