Naturschutzjugend genießt Sommerfreizeit und entdeckt die Natur "Offline"

In der Strohscheune auf Gut Sunder


Am Bach gibt es viel zu entdecken. - Foto: Britta Raabe
Am Bach gibt es viel zu entdecken. - Foto: Britta Raabe

Drei Tage waren neun Kinder und Jugendliche der Naturschutzjugend Rinteln in Winsen an der Aller unterwegs – in der Umweltbildungsstätte Gut Sunder genossen sie unbeschwerte Tage an Teichen und Bächen und die Nächte in Schlafsäcken in der Strohscheune.

 

Die drei Betreuer, Dr. Nick Büscher, Dennis Dieckmann und Britta Raabe nutzten die sonnigen Tage und lauen Nächte, um mit Ihren Schützlingen viel zu unternehmen und dabei Natur neu zu entdecken. „Besonders die grünen Teichfrösche finden die Kinder faszinierend“ erläutert Büscher und staunt selbst immer wieder, wie viele der goldäugigen Amphibien sich in den ehemaligen Fischteichen finden lassen und sich nahezu unsichtbar in der sogenannten „Entengrütze“, einer Wasserlinsenart, schwimmend verstecken.


Ein gut getarnter Frosch im Wasser. - Foto: Britta Raabe
Ein gut getarnter Frosch im Wasser. - Foto: Britta Raabe

Aber auch Ringelnattern, Blindschleichen und eine besonders gut genährte Raupe des großen Weinschwärmers, eines seltenen Nachtfalters, konnten auf den Exkursionen rund um die ehemaligen Fischteiche des einstigen Fischzuchtzentrums ausgemacht werden. Besondere Faszination übten auch die kleinen, kraterförmigen Trichter des Ameisenlöwen, der gefräßigen Larve der Ameisenjungfer -einer kleinen Libellenart- aus. Ameisen, die in diese Falle geraten, können nicht wieder heraus und werden zusätzlich von der eingegrabenen Larve mit Sand beworfen, so daß das Insekt auf den Grund des Trichters rutscht, wo es dann als Nahrung dient.


Die Gruppe auf dem Gelände von Gut Sunder. - Foto: Britta Raabe
Die Gruppe auf dem Gelände von Gut Sunder. - Foto: Britta Raabe

Eine illuminierte Nachtwanderung mit Gruselgeschichte, das Bauen eines Staudammes in einem Nebenarm der vorbeifließenden Meiße, eine nächtliche Irrlicht-Jagd, geocachen und ein lustiges Reiterspiel, bei dem mit Wasser gefüllte Ballons zum Platzen gebracht werden müssen, rundet den Aufenthalt für die Kinder ab. „Das Wichtigste aber ist“, fügt Raabe hinzu, „dass die Kinder auch einmal Zeit für sich selbst haben“. Denn nur mit genug Muße, freier Zeit und innerer Ruhe entstehen neue Ideen. Kreativität, welche die Kinder gleich umsetzen, in dem sie sich im Wald ein Holztipi, welches an einem Baum anlehnt und optisch im hohen Tannenwald kaum auszumachen ist, bauen. Und dort erfinden sie gleich gemeinsam noch ein neues Spiel – ganz ohne Handy. Wie schön ist doch „Offline-Freizeit“!