Streuobstwiese Hohenrode

Vorzeigeprojekt zum Biotopschutz


Kulturlandschaft unserer Region - Die Streuobstwiese. - Foto: Kathy Büscher
Kulturlandschaft unserer Region - Die Streuobstwiese. - Foto: Kathy Büscher

Im Jahr 1993 legten der NABU und der Lions-Club zusammen die Streuobstwiese an. Sie ist am Waldrand von Hohenrode zu finden. Auf einer Größe von 10800 m² pflanzten die Ehrenamtlichen 43 hochstämmige Obstbäume alter Sorten an. Umsäumt ist das Gebiet mit 500 Heckensträuchern, die als natürliche Begrenzung wirken. Die Wiese bietet eine sonnige, leichte Hanglage.

 

Durch das regelmäßige zurückschneiden der Äste sowie eine Beweidung mit z.B. Pferden kann ein derartiges Gebiet problemlos gepflegt werden.


Lebensraum vieler Tiere. - Foto: Kathy Büscher
Lebensraum vieler Tiere. - Foto: Kathy Büscher

Folgende Obstbaumsorten sind hier zu finden:

 

  • Birne: Williams Christbirne, Köstliche aus Charneu, Triumph aus Vienne
  • Kirsche: Sam, Hedelfinger Riesen, Büttners Rote Knorpel, Schneiders späte Knorpel
  • Apfel: Jakob Lebel, Schöner aus Boskoop, Gravensteiner, Kaiser Wilhelm, Biesterfelder Renette, Extertaler
  • Zwetschge: Hauszwetschge
  • Nuss: Walnuss

Was ist Streuobst?

 

  • Streuobstwiesen bestehen aus unterschiedlichen Obstsorten und -arten
  • die Bäume sind hochstämmig
  • diese sind flächenhaft auf Wiese, Acker oder an Straßenrändern verteilt
  • es werden weder Pestizide noch Mineraldünger eingesetzt
  • die Fläche wird oft als Viehweide genutzt bzw. vom Menschen gemäht
  • viele Sorten sind regional begrenzt anzutreffen
  • zu den häufigsten Obstarten zählen Äpfel, Birnen, Kirschen, Zwetschgen und Walnüsse
  • Verwendung der Früchte als Saft, Most, Schnaps, Mus, Marmelade und Dörrobst
  • nach Schätzungen gibt es heute in Deutschland ca. 400 000 ha Streuobstfläche

Natürliche Begrenzung Hecke. - Foto: Kathy Büscher
Natürliche Begrenzung Hecke. - Foto: Kathy Büscher

 

 

 

 

Streuobstwiesen als Lebensraum

 

  • bis zu 5000 verschiedene Tierarten kann eine Streuobstwiese beherbergen
  • allein in einem Hochstammapfelbaum können bis zu 1000 Insektenarten Platz finden

Blühende Glockenblume auf der Streuobstwiese. - Foto: Kathy Büscher
Blühende Glockenblume auf der Streuobstwiese. - Foto: Kathy Büscher

Pflanzen, die in der Krautschicht zu finden sind:

 

  • Gewöhnlicher Frauenmantel
  • Großer Wiesenknopf
  • Herbstzeitlose
  • Schafgarbe
  • Wiesenschaumkraut
  • Salbei
  • Bocksbart
  • Margerite
  • Habichtskraut
  • Glockenblume
  • Flockenblume

Kleiner Fuchs. - Foto: Kathy Büscher
Kleiner Fuchs. - Foto: Kathy Büscher

 

 

Insekten:

 

  • Ackerhummel
  • Hornisse
  • Wildbiene
  • Schwalbenschwanz
  • Wespe
  • Großer und kleiner Fuchs

Eine Streckerspinne in ihrem Netz. - Foto: Kathy Büscher
Eine Streckerspinne in ihrem Netz. - Foto: Kathy Büscher

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Spinnen:

 

  • Kürbisspinne
  • Streckerspinne
  • Labyrinthspinne

Erdkröten sind auch auf Streuobstwiesen zu finden. - Foto: Kathy Büscher
Erdkröten sind auch auf Streuobstwiesen zu finden. - Foto: Kathy Büscher

 

 

 

Amphibien:

 

  • Laubfrosch
  • Grasfrosch
  • Erdkröte
  • Moorfrosch

Buntspechte mögen alte Obstbäume. - Foto: Kathy Büscher
Buntspechte mögen alte Obstbäume. - Foto: Kathy Büscher

Vögel:

  • Gartenrotschwanz
  • Specht
  • Gimpel
  • Halsbandschnäpper
  • Gartenbaumläufer
  • Steinkauz
  • Sumpfmeise
  • Stieglitz
  • Wiedehopf
  • Neuntöter
  • Pirol
  • Feldsperling

Auch Feldhasen fühlen sich auf Streuobstwiesen wohl. - Foto: Kathy Büscher
Auch Feldhasen fühlen sich auf Streuobstwiesen wohl. - Foto: Kathy Büscher

 

 

 

Säugetiere:

 

  • Fledermaus
  • Gartenschläfer
  • Siebenschläfer
  • Mauswiesel
  • Feldhase
  • Igel

Warum sind Streuobstwiesen wichtig?

 

  • sie gliedern und prägen die Landschaft
  • sie erhalten die Artenvielfalt und bieten einen reichhaltigen Lebensraum für verschiedene Tierarten
  • dienen dem Menschen als Erholungsraum
  • ist Natur- und Kulturerbe (alte Sorten bleiben erhalten)
  • schafft Arbeitsplätze durch die Weiterverwendung der Früchte
  • Klimaverbesserung durch Sauerstoffproduktion
  • Schutz vor Bodenerosion

Gefährdungen der Streuobstbestände in Deutschland

 

  • durch die Intensivierung der Landwirtschaft
  • Bebauung bzw. Ausweitung der Städte
  • Flurbereinigungen
  • Straßenbau
  • Import ausländischer Früchte als Konkurrenz, welche das ganze Jahr über verfügbar sind
  • Umstieg der Produzenten auf die platzsparende Niederstamm-Kultur, welches günstiger in der Produktion ist           und günstiger im Handel angeboten werden kann als Streuobst
  • Streuobst erfüllt nicht die EU-Normen (ist nicht so ansehnlich wie Niederstamm-Früchte)