In Hohenrode gehts um den Apfel

Drittes Apfelfest von Lions Club und NABU ein voller Erfolg


Auf der Streuobstwiese ist beim Apfelfest Einiges los. - Foto: Kathy Büscher
Auf der Streuobstwiese ist beim Apfelfest Einiges los. - Foto: Kathy Büscher

Lautes Rattern zerschneidet die Stille in der Ferienhaussiedlung am Sonntagvormittag in Hohenrode. Unter einem Pavillon werden gerade körbeweise Äpfel in eine Mühle befördert, die Früchte unter Getöse des Häckslers zu Apfelschnitzel verarbeitet. Sodann schaufelt Christian Höppner, Ehrenamtlicher des NABU Rinteln, die Apfelmasse in die Presstücher, Lage für Lage, um anschließend mit Hilfe eines Wagenhebers den Saft herauszupressen. „Aus 10 Kilogramm Äpfeln kann man ungefähr 5 Liter Saft gewinnen“, weiß er und befördert die Reste aus den Tüchern in einen Bottich. 


Die ehrenamtlichen des NABU verarbeiten an der mobilen Presse Äpfel zu Saft. - Foto: Kathy Büscher
Die ehrenamtlichen des NABU verarbeiten an der mobilen Presse Äpfel zu Saft. - Foto: Kathy Büscher

Die Rintelner Naturschützer hatten am letzten Sonntag zum Apfelfest nach Hohenrode eingeladen, um auf das Thema Streuobst aufmerksam zu machen. Viele Interessierte folgten bei bestem Ausflugswetter dem Aufruf, um aus selbst geernteten Früchten Saft herzustellen und um sich das NABU-Biotop anzusehen. Dr. Nick Büscher, Vorsitzender des NABU Rinteln, freut sich über die gute Resonanz des Apfelfestes. „Nachdem bereits in den ersten beiden Jahren unser Fest gut besucht war, ist es in diesem Jahr sogar noch besser besucht. Und auch das Wetter spielt mit“, freut sich Büscher. Dr. Günter Groß vom Lions Club Rinteln ergänzt: „Der Lions-Club unterstützt seit mehr als 20 Jahren den NABU, um dieses wertvolle Stück Kulturlandschaft zu erhalten. Das Apfelfest heute geht Hand in Hand und ist eine gemeinsame Aktion, um den Lebensraum Streuobstwiese mit allen Sinnen erfahrbar zu machen.“ Bei Kaffee und Kuchen, frisch gepresstem Apfelsaft und Bratwurst sind die Sitzgelegenheiten allzeit gut gefüllt. 


Imker Dennis Dieckmann erklärt den Besuchern die Ökologie der Bienen. - Foto: Kathy Büscher
Imker Dennis Dieckmann erklärt den Besuchern die Ökologie der Bienen. - Foto: Kathy Büscher

Ein paar Meter weiter hat sich Britta Raabe, die auch die Schafe auf der Wiese hält, mit ihrem Spinnrad niedergelassen, um den Besuchern die traditionelle Handwerkskunst des Spinnens zu demonstrieren. Mit gekonnten Handgriffen stellt sie aus der gewaschenen Schafwolle Fäden her. Der Obstlehrpfad mit zahlreichen Schautafeln erklärt dem interessierten Leser ökologische Zusammenhänge, Baumtafeln informieren über die vorhandenen alten Obstsorten, die hier zu finden sind. Als besonderes Highlight des Tages präsentiert die NAJU das eigene Bienenprojekt, welches ebenfalls auf der Streuobstwiese durchgeführt wird. Unter den neugierigen Blicken der Besucher öffnen die Jugendlichen ihre Bienenkiste, zum Vorschein kommen tausende Bienen, die auf den Waben sitzen und fleißig ihrem Tun nachgehen. „Ohne Bienen würde es an den Bäumen viel weniger Früchte geben“, weiß Imker und NAJU-Betreuer Dennis Dieckmann. „Und die NAJU lernt, Verantwortung für die Natur zu übernehmen und deren Zusammenhänge besser zu verstehen.“


Lions Club und Rintelner NABU zeigen sich zufrieden nach der gelungenen Veranstaltung. Neben einer positiven Öffentlichkeitsarbeit rund um das Thema Streuobst konnte man zudem viele Fragen zum ehrenamtlichen Engagement auf der Obstwiese beantworten und Menschen für die Natur vor unserer Haustür begeistern. Das Apfelfest wurde im Rahmen des Jubiläumsprojektes „Streuobstwiesen blühen auf“ anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gefördert.