Erste Amphibien bereits auf Wanderschaft

NABU Rinteln stellt Amphibienschutzzäune auf / Tatkräftige Unterstützung vom Ratsgymnasium Stadthagen


Aufbau des Zaunes in Möllenbeck am Kieswerk. - Foto: Kathy Büscher
Aufbau des Zaunes in Möllenbeck am Kieswerk. - Foto: Kathy Büscher

Da in diesem Jahr der Winter mehr oder weniger ausgefallen und seit einiger Zeit kein Frost mehr aufgetreten ist, beginnen nicht nur die Frühblüher wie beispielsweise Krokusse bereits zu blühen, auch die Amphibien erwachen früher aus ihrem Winterschlaf als sonst. Dauert es sonst noch meist einige Zeit, bis sich die ersten wechselwarmen Tiere auf den Weg zu ihren Laichgewässern machen, wenn die ehrenamtlichen Naturschützer des NABU Rinteln die Amphibienschutzzäune aufgestellt haben, sind bereits am Tag nach dem Zaunbau die ersten Molche in den eingegrabenen Eimern zu finden. „Genau rechtzeitig haben wir den Zaunbau organisieren können – und dies mit tatkräftiger Hilfe“, freut sich Kathy Büscher, welche für die Koordination des Amphibienschutzes beim NABU Rinteln verantwortlich ist.


In diesem Jahr erhielten die Naturschützer aktive Hilfe von Schülerinnen und Schülern des Ratsgymnasiums Stadthagen. Hintergrund des Engagements des Ratsgymnasiums beim NABU Rinteln war eine Austauschfahrt nach Rumänien und die damit verbundene Flugreise,deren klimaschädliche Wirkung lokal kompensiert werden sollte. Neben einer Spende an den NABU für die Naturschutzarbeit vor Ort sollten die Schülerinnen und Schüler auch praktisch tätig werden. So kam es, dass sich mehr als ein Dutzend Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren mit ihrem Lehrer Jan Ballowitz an diesem Samstagmorgen am Kieswerk Pampel einfanden, um gemeinsam mit dem NABU Rinteln den 500 Meter langen Amphibienschutzzaun aufzustellen. 


Mit Hilfe der Schüler stand der Amphibienzaun in Möllenbeck schneller als sonst. - Foto: Kathy Büscher
Mit Hilfe der Schüler stand der Amphibienzaun in Möllenbeck schneller als sonst. - Foto: Kathy Büscher

Nach ersten einleitenden Worten wurde tatkräftig zu Heringen und Spaten gegriffen, um den Zaun aufzustellen und die Eimer in die Erde einzugraben. Dank vieler helfender Hände war der Zaun zügig aufgerichtet. Von dort aus ging es weiter zum Waldkater, um auch dort die Schutzbarriere zu errichten, welche die Amphibien am Überqueren der Straße hindern, damit sie von den Ehrenamtlichen allmorgendlich sicher über die Straße getragen werden können.Die Jugendlichen hatten sichtlich Freude bei der Arbeit, sodass man beim NABU hofft, auch zukünftig Unterstützung beim Amphibienschutz zu erhalten, was auch einen pädagogischen Effekt hat: „Die Schülerinnen und Schüler, die heute dabei waren, werden die Eindrücke des Tages nicht vergessen und haben nun ganz praktisch Einblick in Naturschutz erhalten“, so Ballowitz.


Die Schüler erhalten praktische Einblicke in den Naturschutz. - Foto: Kathy Büscher
Die Schüler erhalten praktische Einblicke in den Naturschutz. - Foto: Kathy Büscher

„Dank der vielen Helferinnen und Helfer waren die Zäune insgesamt schnell aufgestellt, nun können wir die Tiere in den nächsten Wochen sicher über die Fahrbahn bringen“, erläutert Büscher weiter. Der dritte Standort in Rinteln befindet sich an der Arensburg, wo mit Hilfe von Leitplanken ein dauerhafter Zaun vorhanden ist, sodass lediglich die Deckel der Eimer geöffnet werden müssen. Es bleibt indes abzuwarten, ob in nächster Zeit ähnliche Temperaturen vorherrschen oder ob es einen Kälteeinbruch gibt, der die Wanderung der Amphibien unterbricht. In jedem Falle bittet der NABU Rinteln um Rücksichtnahme an den meist viel befahrenen Straßen. Zur Sicherheit der ehrenamtlichen Amphibienbetreuerinnen und -betreuer sollte an diesen Stellen langsamer gefahren werden, welche durch Hinweisschilder gekennzeichnet sind.