Artenvielfalt ist unsere Lebensgrundlage

Aktionsgruppe Schaumburg fordert intakte Ökosysteme auch vor Ort / Volksbegehren "Artenvielfalt.Jetzt!" steht in den Startlöchern


Zum Internationalen Tag der Erhaltung der Artenvielfalt am kommenden Freitag (22. Mai) erinnert Jörg Rummel von der örtlichen Aktionsgruppe des niedersächsischen Volksbegehrens Artenvielfalt an den Wert einer intakten Natur und fordert ein Umdenken vor allem in der Landwirtschaft.


Feldhasen werden immer seltener. - Foto: Kathy Büscher
Feldhasen werden immer seltener. - Foto: Kathy Büscher

Wie auch im kürzlich von Bundesumweltministerin Svenja Schulze und der Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Beate Jessel, vorgestellten „Bericht zur Lage der Natur“ ist die Natur in Deutschland in keinem guten Zustand. Vor allem die Landwirtschaft mit ihrem zunehmenden Anteil an Monokulturen und hohem Pestizideinsatz sei verantwortlich für den immer weiter schwindenden Lebensraum für Insekten und Vögel. Schmetterlinge, Bienen, Käfer und andere Insektenarten und Vögel wie Kiebitz und Rebhuhn sind auf blütenreiche Wiesen und Weiden angewiesen – die es mit der intensiven Landwirtschaft immer seltener gebe.


Erdhummel im Anflug auf eine Mohnblume. - Foto: Kathy Büscher
Erdhummel im Anflug auf eine Mohnblume. - Foto: Kathy Büscher

„Wir müssen aber nicht tatenlos zusehen. Das Volksbegehren Artenvielfalt.Jetzt! will Tier- und Pflanzenarten in Niedersachsen besser schützen und hat dazu ein Gesetz vorgelegt für mehr Natur- und Artenschutz. Denn nur mit gesetzlichen Regelungen wird sich auch etwas ändern. Ab Anfang Juni geht es los, dann werden wir auch hier vor Ort Unterschriften sammeln“, sagt Rummel. Besonders wichtig sei ein Umdenken bei der Produktion unserer Nahrungsmittel – weg von der industriellen Großproduktion hin zu mehr Ökolandbau. „Es braucht mehr Vielfalt in der Landschaft mit mehr Hecken, Blühflächen und Feldgehölzen sowie breiteren Gewässerrandstreifen, auf denen nicht gedüngt oder gespritzt werden darf. Es gilt, nachhaltiges Bewirtschaften zu fördern, Umweltmaßnahmen in der Landwirtschaft muss belohnt werden und bei Nutzungseinschränkungen auch finanziell entschädigt werden.“ Ein wichtiger Baustein sei hier die auch von der Umweltministerin genannte EU-Agrarförderung, die gerade neu verhandelt wird. „Hier muss die Politik jetzt die Weichen richtig stellen – für mehr Natur- und Artenschutz.“