Die für diese Jahreszeit ungewöhnlich frühlingshaften Temperaturen haben zur Folge, dass die Vogelwelt bereits mit dem Balz- und Brutgeschäft beginnt. Grund genug für die jungen Naturschützer der NAJU, die Nisthilfen in den Rintelner Wiesen zu reinigen. Da heißt es: Hinauf zum Kasten, ein routinierter Griff, schon öffnet sich die Vorderseite der Nisthilfe. Heraus quillt ein Knäuel aus Moos, Gras, Vogelfedern – und sogar allerhand Hundehaare, in denen die Vögel im vergangene Jahr ihre Jungen großzogen. Ein paar Spachtelhiebe, schon ist das Nest aus dem Kasten entfernt, der Kasten wird wieder geschlossen.
Die NAJU freut sich: Fast alle der ausgebrachten Nistkästen, insbesondere die Höhlenbrüterkästen (‚Meisenkästen‘) waren besetzt und auch einige der Halbhöhlen, in denen unter anderem das Rotkehlchen brütet, wurden angenommen. So erfreulich die Annahme der Nisthilfen ist, so wichtig ist die Reinigung der Kästen. Nun ist letzte Gelegenheit, die verwaisten Nester zu entfernen und Platz für Neues zu schaffen, wie Britta Raabe und Dr. Christine Land, NAJU-Betreuerinnen, wissen: „Die Singvögel bauen für jede Brut ein neues Nest und schaffen viel Nistmaterial heran. Nach der Brutphase gilt es, alte Nester mitsamt den darin lebenden Parasiten wie Vogelflöhen, Milben und Zecken aus den Kästen und Höhlen zu entfernen, damit die Vogelbrut im kommenden Jahr nicht übermäßig befallen wird.“ Dabei betont die NAJU, dass zum Reinigen niemals scharfe chemische Reinigungsmittel oder gar Desinfektionsmittel verwendet werden dürfen: Es reicht, wenn der Kasten gründlich ausgefegt wird. Bei starkem Parasitenbefall kann man auch mit klarem Wasser und gegebenenfalls etwas Sodalauge ausspülen.
Vor Überraschungen bei der Nistkastensäuberung ist man jedoch nie gefeit, wie die NAJUs bei der Reinigung der Nistkästen in den Rintelner Wiesen selbst festgestellt haben. In einigen Kästen hatten Mäuse Zuflucht gesucht: „Es empfiehlt sich daher, bei den zu kontrollierenden Nistkästen kurz anzuklopfen, damit der mögliche Hauseigentümer gewarnt ist und seine Behausung verlassen kann. Man erspart sich dadurch so manchen unliebsamen Schrecken“, so Raabe.