NABU ruft auf: Gönn dir Garten

Für mehr biologische Vielfalt in unseren Gärten / Thema beim Infostand des NABU auf dem Rintelner Bauernmarkt


Blaumeisen fühlen sich im Naturgarten wohl. - Foto: Kathy Büscher
Blaumeisen fühlen sich im Naturgarten wohl. - Foto: Kathy Büscher

Jeder kann etwas für die Artenvielfalt tun, gerade im eigenen Garten oder auf dem Balkon. Der NABU startet daher eine Offensive für mehr Vielfalt im Garten: Er stellt Tipps und Tricks zur Verfügung und hilft dabei, den eigenen Garten oder Balkon in einen Wohlfühl-Ort zu verwandeln, in dem auch Vögel, Bienen, Igel und Co. ein Zuhause finden. Auch wer noch keine Vorstellung davon hat, wie sein Stück Grün aussehen könnte, der kann auf www.NABU.de/gartenvielfalt herausfinden, was individuell zu ihm und seinem „grünen Wohnzimmer“ passt. Ob für Genießer, Naschkatzen oder Deko-Freunde – für jeden Hobbygärtner und jede Hobby­gärt­nerin ist etwas dabei. 


„Durch die zunehmende Flächenversiegelung und die Intensivierung der Landwirtschaft verschwinden Hecken, Säume und blütenreiche Wiesen, die Vögeln und Insekten Lebensraum und Nahrung bieten. Die Zahl der Insekten hat in Deutschland seit den 90er Jahren rapide abgenommen. Und gerade Gärten können zu wichtigen Rückzugsräumen für Tiere und Pflanzen werden, wenn sie naturnah und vielfältig gestaltet sind“, sagt Dr. Nick Büscher, Vorsitzender des NABU Rinteln. 


Mit wenig Aufwand lassen sich üppige Blumenwiesen schaffen. - Foto: Kathy Büscher
Mit wenig Aufwand lassen sich üppige Blumenwiesen schaffen. - Foto: Kathy Büscher

Als Alternative zum Einheitsgrün aus Rasen, Bambushecke und Kirschlorbeer empfiehlt der NABU vor allem heimische Pflanzen, die mit Pollen, Nektar und Beeren Vögel und Insekten anlocken. Außerdem rät der NABU zu einer Vielfalt an kleinen Biotopen und zum Verzicht auf Pestizide, torfhaltiger Erde und chemischen Dünger. Auch bei der Pflege lässt sich Arbeit sparen, wenn man weniger aufräumt, sondern gezielt lenkt – und Nützlingen die Arbeit überlässt. 


In blühenden Gärten fühlen sich auch Ackerhummeln wohl. - Foto: Kathy Büscher
In blühenden Gärten fühlen sich auch Ackerhummeln wohl. - Foto: Kathy Büscher

„Wer glaubt, dass Naturschutz im Garten anstrengend ist und Unordnung verursacht, liegt falsch“, sagt Büscher „Schon mit kleinen Handkniffen lassen sich tolle Erfolge erzielen, die Freude machen und für Entspannung sorgen.“ Ein buntes Beet aus heimischen Wildstauden etwa oder eine Igel-Ecke, an der auch Kinder Spaß haben. Essbare Wildkräuter können im Garten bleiben und den Speiseplan ergänzen. Gleichzeitig liefern sie Blüten für Hummeln und Schmetterlinge, über die wir uns im Garten freuen. „Vielfalt fördert auch das Naturerlebnis. Gerade Tiere zu beobachten, geht nirgendwo leichter als im eigenen Garten“, ergänzt der Vorsitzende.


Auch für Vögel können wir viel im Garten tun. Sie finden in der freien Landschaft immer weniger Nahrung und wandern in die Siedlungsräume. Für jede Art lässt sich im Garten etwas verbessern: Bäume und Sträucher sind wichtig als Nistplätze, zum Schutz und als Nahrungsquelle. Vor allem Standvögel wie Grünfink und Rotkehlchen, die in unseren Breiten verweilen, benötigen Beeren und Sämereien heimischer Sträucher wie die des Holunders als Nahrung im Winter.


Nährgehölze für Singvögel sind wichtig. - Foto: Kathy Büscher
Nährgehölze für Singvögel sind wichtig. - Foto: Kathy Büscher

 

Wichtig für Insekten und damit auch für Vögel ist der Verzicht auf chemische Schädlingsbekämpfung. Zudem hilft den Tieren räumlich- und zeitversetztes Mähen sowie mehr Handarbeit als laute Maschinen. Wer zusätzlich zu Bäumen und Sträuchern Vögeln gezielt Nistmöglichkeiten anbieten möchte, sollte auf artspezifische Besonderheiten achten: Höhlenbrüter wie Kohlmeise, Sperling, Star oder Trauerschnäpper bewohnen beispielsweise Höhlenkästen.  

 

Wer weitergehende Informationen zur naturnahen Gartengestaltung, Nisthilfen und Blühflächen im eigenen Garten sucht, hat beim Rintelner Bauernmarkt die Gelegenheit zum Austausch mit den ehrenamtlichen Naturschützern des NABU Rinteln. Dieser wird am 11. Juni mit einem Infostand vertreten sein, um Fragen rund um eine naturfreundliche Gartengestaltung zu beantworten.