Mit allen Sinnen Streuobst erfahren

Naturschutzbund Rinteln stellt Lions-Club die Streuobstwiese vor / Informatives und Kulinarisches rund um eine alte Kulturlandschaft


Im Jahr 1993 legten der NABU Rinteln und der Lions Club zusammen die Streuobstwiese an – seitdem ist einige Zeit vergangen, so dass sich die Lions von den ehrenamtlichen Naturschützern über Zustand, Pflege und zukünftige Projekte rund um die Streuobstwiese informieren ließen.


Die Lions ließen sich die Streuobstwiese Hohenrode von den Ehrenamtlichen der NABU-Gruppe Rinteln zeigen. - Foto: Kathy Büscher
Die Lions ließen sich die Streuobstwiese Hohenrode von den Ehrenamtlichen der NABU-Gruppe Rinteln zeigen. - Foto: Kathy Büscher

Am Waldrand von Hohenrode traf man sich, um im Rahmen einer Begehung der an einem Hang gelegene Obstwiese die Maßnahmen und Erfolge der letzten 17 Jahre erläutern zu lassen. Auf einer Größe von 10800 m² pflanzten die Ehrenamtlichen 43 hochstämmige Obstbäume alter Sorten an. Umsäumt ist das Gebiet mit 500 Heckensträuchern, die als natürliche Begrenzung wirken. Die Wiese bietet eine sonnige, leichte Hanglage. „Besonders im Frühsommer ist die Streuobstwiese sehr schön, wenn die Bäume in der Blüte stehen. Aufgrund der unterschiedlichen Obstsorten mit versetzten Blütezeiten hat man lange etwas von der Blütenpracht – und auch die Wildbienen freuen sich darüber“, so Nick Büscher, 1. Vorsitzender der NABU-Gruppe Rinteln. Allein die Apfelsorten lassen den Kenner alter Obstsorten hellhörig werden: ‚Jakob Lebelʻ, ‚Schöner aus Boskoopʻ, ‚Gravensteinerʻ, ‚Kaiser Wilhelmʻ, ‚Biesterfelder Renetteʻ und der ‚Extertalerʻ dürfen auf der Streuobstwiese nicht fehlen.


Und damit die Streuobstwiese so schön bleibt, wie sie ist, bedarf es einer intensiven Pflege. Dazu gehört etwa der Baumschnitt, der von Ehrenamtlichen des NABU durchgeführt wird, die regelmäßige Mahd und das Zurückschneiden der ausgewachsenen Naturhecke, die erst im letzten Jahr vom NABU auf der halben Länge ‚auf Stock gesetztʻ wurde. Überhaupt ist die Streuobstwiese ein Kleinod für viele Tier- und Pflanzenarten: Habichtskraut und Glockenblume wie Gartenrotenschwanz und Steinkauz fühlen sich auf Streuobstwiesen wohl – diese stellen wichtige Lebensräume dar.


Dr. med. Eckhard Marx informiert über die Streuobstwiese und die dort gepflanzten Obstarten. - Foto: Kathy Büscher
Dr. med. Eckhard Marx informiert über die Streuobstwiese und die dort gepflanzten Obstarten. - Foto: Kathy Büscher

Und im Anschluss hatte der Naturschutzbund noch Gelegenheit, dem Lions Club die Kulinarischen Finessen der Streuobstwiese näher zu bringen. Während eines ausführlichen Vortrags konnten diverse Apfelkuchen, getrocknete Apfelringe, Quittenbrot und auch Apfelsaft und selbstgemachter Apfelwein verkostet werden. Für die Kinder der Lions hielten die ehrenamtlichen Naturschützer ein kleines Programm mit Nistkastenbasteln und Malen bereit. So hatten schon die Kleinsten Gelegenheit, sich mit dem Bau eines Nistkastens für die Natur zu engagieren. Für den NABU war die Veranstaltung auch Gelegenheit, um dem Lions Club für die langjährige Unterstützung Danke zu sagen und dabei auch zukünftige Projekte in den Blick zu nehmen: „Wir hoffen, dass wir den Lions die Bedeutung der Streuobstwiese mit allen Sinnen näher bringen konnten und freuen uns, dass wir auch in Zukunft vom Lions Club unterstützt werden, um die Streuobstwiese weiter zu entwickeln“, betonte Büscher.