Die geheimnisvolle Welt von Biene, Hummel & Co.

Die Rintelner Naturschutzjugend zu Gast in Goldbeck über die Ökologie, Bedrohung und Schutzmöglichkeiten der bestäubenden Insekten


Es sind Sommerferien in Niedersachsen, doch die Jugendlichen des NAJU-Bienenprojektes nutzen ihre Freizeit, um zu lernen. Der Grund für diesen freiwilligen Lerneifer ist schnell gefunden: Eine Präsentation über die geheimnisvolle Welt von Biene, Hummel und Co. steht an und die NAJUs wollen perfekt vorbereitet sein. Zusammen mit Imker Dennis Dieckmann, zugleich 2. Vorsitzender der NABU-Gruppe Rinteln, ging es am vergangen Freitag nach Goldbeck, um dort im Rahmen der neuen Veranstaltungsreihe „Goldbecker Plauderstündchen“ über den Stand unserer nützlichen Bestäuber zu sprechen. 


Honigbiene auf Weidenblüte. - Foto: Kathy Büscher
Honigbiene auf Weidenblüte. - Foto: Kathy Büscher

Seit einiger Zeit wird in den Medien über das große Bienensterben berichtet, doch wie steht es eigentlich um die Honigbiene in Rinteln und wie geht es den anderen bestäubenden Insekten wie Wildbienen, Hummeln und Wespen? „Die Honigbiene bestäubt einen Großteil der Pflanzen, die für unsere Ernährung zuständig sind. Bei Selbstbestäubern wie dem Raps sorgt die Biene für deutlich höhere Erträge“, wie Dieckmann erläutert. „Die Biene hat dabei gegenüber alle anderen Insekten den Vorteil, dass sie blütenstet ist, also eine Pflanzenart so lange besucht, bis sie komplett bestäubt ist – ein Vorteil für beide Seiten, denn so wird eine optimale Bestäubung sichergestellt und möglichst viel Nektar und Pollen gesammelt.“


Der ländliche Raum wird für Bienen jedoch immer uninteressanter. Gigantische Monokulturen und der Einsatz von Pestiziden machen die Landschaft zu einer Bienenhölle, die nur zu bestimmten Zeiten ein einseitiges Futterangebot liefert.


Eine Honigbiene an einer Hyazinthenblüte. - Foto: Kathy Büscher
Eine Honigbiene an einer Hyazinthenblüte. - Foto: Kathy Büscher

Doch unseren Bestäubern kann geholfen werden, wie die NAJU weiß: „Schauen Sie doch einmal, wie schön es in der Konrad-Adenauer-Straße am neuen Kreisverkehr blüht. Legen Sie in ihrem Garten doch auch so ein blühendes Paradies an, ich konnte meine Familie davon überzeugen und inzwischen sind sie begeistert“, wie eine der beiden NAJU-Jugendlichen vorschlägt. „Eventuell überzeugt das auch ihre Nachbarn.“ Sie fügt hinzu: „Auch den heimischen Imker mit Honigkäufen zu unterstützen hilft der Biene vor Ort, denn heimischer Honig hat im Vergleich zum Supermarkt Honig keinen CO²-Fußabdruck und stellt ein geschmackliches Spiegelbild der Landschaft dar.“ Nicht ganz ohne Augenzwinkern, aber voller Stolz auf ihr Imkerhobby, werben beide für die Bienenhaltung: „Ansonsten können sie auch selber Imker werden, wenn wir das können, können sie das auch.“

 

Die Veranstaltung war ein voller Erfolg für die Rintelner Naturschutzjugend, die sich gefreut hat, über ihr Hobby vor vielen interessierten Gästen sprechen zu dürfen und auch großes Lob für ihren Honig bekommen hat, der auf der Veranstaltung probiert werden konnte.