Naturschutz? Klingt gut!

NABU Benefizkonzert begeistert das Publikum / 1500 Euro Spenden eingeworben



Schon von weither grüßte die Musik, die aus dem Brückentorsaal über die Weser durch Rinteln schallte. Unter dem Motto „Naturschutz klingt gut“ brachte der NABU große Musik in die Weserstadt. Das NABU Benefizkonzert des Collegium Musicum Sinfonieorchesters der Leibniz Universität Hannover lockte Besucherinnen und Besucher aus ganz Schaumburg, sogar aus Hannover und Bielefeld an, galt es doch, das musikalisch Angenehme mit dem für den Naturschutz Notwendigen zu verbinden: Der NABU Niedersachsen hatte dazu aufgerufen, das Benefizkonzert zu besuchen und die kürzlich durch den NABU erworbene Auenlandschaft Hohenrode, ein 115 Hektar großes durch Kiesabbau entstandenes Naturkleinod bei Hohenrode, zu unterstützen. Jeder Euro des Erlöses von insgesamt 1500 Euro fließt in die Unterschutzstellung der Auenlandschaft.


Und 150 Unterstützerinnen und Unterstützer konnte Nick Büscher, 1. Vorsitzender der NABU-Gruppe Rinteln und stellvertretender Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen, an diesem Abend im Rintelner Brückentorsaal begrüßen. „Es freut mich, dass Sie bereits mit Ihrer Anwesenheit unter Beweis stellen, dass Sie Freunde der Auenlandschaft Hohenrode sind“, wobei der NABU-Vorsitzende lobende Worte insbesondere für das Collegium Musicum fand das an diesem Abend ohne Gage spielte: „Der besondere Dank gilt den Musikerinnen und Musikern, die sich an diesem Abend ehrenamtlich für den Naturschutz engagieren. Für die Musik gebührt Ihnen unser Applaus, für ihren Einsatz im Naturschutz gebührt Ihnen unser aller Respekt.“ Es sei, so Büscher weiter, die Harmonie, die Musiker wie Naturschützer auf verschiedenen Feldern suchen würden, die eine Verbindung möglich mache. Vis-à-vis zur Weser, die wenige Kilometer flussaufwärts durch die Auenlandschaft Hohenrode fließt und ein wichtiges Refugium für Eisvogel, Flussseeschwalbe, Fischotter & Co. darstellt, initiierte das stattliche, 80-köpfige Sinfonieorchester um den Dirigenten Thomas Posth den musikalischen Abend mit Ludwig van Beethovens Ouvertüre Egmont op. 84, woran sich Robert Schumanns Klavierkonzert a-Moll op. 54 anschloss, das in voller Brillanz von dem Solisten Konrad Maria Engel interpretiert wurde. Den Höhepunkt des musikalischen Abends stellte Dimitri D. Schostakowitschs für Orchester wie Publikum anspruchsvolle Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47 dar, dessen Entstehungshintergrund der Dirigent erläuterte und dabei sinnigerweise Musik und Natur miteinander verband: „So, wie die musikalische Entfaltung bedrängt und bedroht wird und sich ihren künstlerischen Freiraum erkämpfen muss, wofür Schostakowitschs Sinfonie Nr. 5 ein eindrucksvolles Beispiel ist, ist die Natur von allen Seiten bedrängt und bedroht – ich hoffe, dass wir mit unserem Engagement einen Beitrag dazu leisten können, dass die Natur in der Auenlandschaft eine Zukunft hat.“


Der langanhaltende Beifall und stehende Ovationen des begeisterten Publikums bestätigten Musikern wie Naturschützern, dass das Konzept „Naturschutz klingt gut“ vollkommen aufgegangen ist. Umrahmt wurde das Konzert von stimmungsvollen Bildern aus der Auenlandschaft und eine Ausstellung, die über das Schutzprojekt in der Weserschleife informierte. Stellvertretend für das Sinfonieorchester dankte Büscher dem Dirigenten Posth im Namen des NABU Niedersachsen für seine Initiative. Schließlich bekräftigte Ursula Helmhold als stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Rinteln den Dank, indem sie das herausragende Engagement des Sinfonieorchesters hervorhob: „Ich sage sicherlich nicht zu viel, wenn ich betone, dass wir in der Provinz kulturell nicht übersättigt sind. Mein persönlicher Dank gilt jedem einzelnen Musiker für seinen Einsatz.“ Helmhold dankte insbesondere dem NABU, der den Mut beweise, das Projekt „Auenlandschaft Hohenrode“ angestoßen zu haben und Naturschutz im großen Maßstab angehe.


Musiker wie Naturschützer sind sich einig, dass das großartige Konzert der Auftakt für eine weitere Kooperation sein wird, um für weitere NABU-Schutzgebiete und niedersachsenweit bedeutsame Projekte zu werben, damit, so Büscher abschließend, „Naturschutz weiterhin gut klingt.“