Der Seeadler erobert die Auenlandschaft

Sensationelle Sichtung in Hohenrode / Zukünftiger Brutvogel



Da staunten die ehrenamtlichen Naturschützer des NABU Rinteln nicht schlecht, als sie die charakteristische Silhouette am Himmel erkannten: am Sonntagnachmittag wurde erstmalig der majestätische Seeadler in der Auenlandschaft gesichtet. Unverkennbar ist der Seeadler mit einer Flügelspannweite bis zu 2,44 Metern und dem kurzen, keilförmigen Schwanz. Charakteristisch ist zudem der weit vorgestreckte, lange und kräftige Hals sowie die breiten, brettförmigen Flügel. Der Seeadler, der noch in den 1970er Jahren durch massive Verfolgung und den Einsatz des Insektizids DDT in West- und Mitteleuropa nahezu ausgerottet war, hat sich im Bestand mittlerweile erholt und brütet bereits seit einigen Jahren am Steinhuder Meer. Thomas Brandt, Diplom-Biologe und 2. Vorsitzender der Rintelner NABU-Gruppe erläutert, dass es sich bei dem gesichteten Tier in Hohenrode um einen juveniles Männchen handelt: „Der durchziehende Jungvogel wird noch nicht in der Auenlandschaft brüten, in Zukunft ist es jedoch sehr wahrscheinlich, dass die Seeadler in Hohenrode heimisch werden“, wie Brandt bekräftigt. Die ökologische Wertigkeit des Gesamtgebietes sei damit zweifelsfrei bestätigt – und mit gezielten Maßnahmen will der NABU dem Seeadler einen sicheren Brutplatz an den Hohenroder Kiesteichen schaffen, indem beispielsweise Bäume als Brutunterlage bereitgestellt werden.