NAJU-Minis bundesweit einzigartig

Vorstandsteam wird im Amt bestätigt / Rückblick auf ein ereignisreiches Naturschutzjahr beim NABU Rinteln


Der NABU legt großen Wert auf Öffentlichkeitsarbeit. - Foto: Kathy Büscher
Der NABU legt großen Wert auf Öffentlichkeitsarbeit. - Foto: Kathy Büscher

Gut gefüllt ist der Seminarraum im Natur- und Umweltschutzzentrum an diesem Dienstagabend – kein einziger Stuhl ist mehr frei. Der NABU Rinteln hatte zur diesjährigen Jahreshauptversammlung eingeladen, um das Jahr 2016 Revue passieren zu lassen. Vorab referierte Bruno Scheel, langjähriger aktiver Naturschützer im Landkreis, über die Schaffung von Biotopen für Amphibien, die gleichzeitig dem Überschwemmungsschutz dienen. „Durch Verrohrungen und Begradigungen von Gräben wird die Fließgeschwindigkeit des Wassers erhöht und schnell wegtransportiert, was anschließend zu Überflutungen in anderen Gebieten führt“, erläutert Scheel. „Das Anlegen von beispielsweise Grabentaschen ist einfach und führt zu Wasseransammlungen in Grabennähe, welche für verschiedene Amphibienarten ausgezeichnete Lebensräume darstellen“, ergänzt der Naturschützer, der sich vor Allem dem Amphibienschutz verschrieben hat. 


Im Anschluss ergreift Dr. Nick Büscher, Vorsitzender der Rintelner NABU-Gruppe, das Wort. Vieles gibt es zu berichten aus dem letzten Jahr. Ein besonderer Schwerpunkt stellt die Umweltpolitik dar, denn in Rinteln ist die Errichtung von Windrädern seit längerer Zeit im Gespräch. „In unmittelbarer Nähe befindet sich die Auenlandschaft Hohenrode, die einerseits als Brutgebiet für das Seeadlerpaar, und andererseits als Rastvogelgebiet von großer Bedeutung ist“, begründet Büscher die ablehnende Haltung des NABU Rinteln gegenüber diesem Vorhaben. 


Die NAJU-Minis sind bundesweit einzigartig. - Foto: Svenja Niedorf
Die NAJU-Minis sind bundesweit einzigartig. - Foto: Svenja Niedorf

Aber auch viel Positives aus Natur- und Umweltschutz gibt es zu berichten. Das Beweidungsprojekt in der Auenlandschaft und die Obstbaumpflege auf der Streuobstwiese werden erfolgreich fortgeführt. „Im letzten Herbst haben wir knapp 400 Kilo Äpfel geerntet, die zu bio-zertifiziertem Apfelsaft verarbeitet worden sind“, ergänzt Büscher. Auch die Auenlandschaft entwickelt sich prächtig, viele seltene Rastvögel können hier beobachtet werden, und auch die Flussseeschwalben haben erneut erfolgreich gebrütet. Vier Brutpaare haben insgesamt elf Küken großgezogen. „Viele gut besuchte Exkursionen haben Naturschutzgruppen oder interessierte Naturfreunde, die einen ersten Eindruck vom Gelände gewinnen möchten, nach Hohenrode gelockt“, freut sich der Vorsitzende. Natürlich wurden bewährte Artenschutzmaßnahmen wie die Amphibienwanderung und Maßnahmen zum Schleiereulenschutz realisiert. Und auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit war die NABU-Gruppe aktiv, sei es mit Info-Ständen auf Bauern-, Öko- und Apfelmarkt, beim Tag des offenen Denkmals oder mit einer Bilderausstellung im Mehrgenerationenhäuschen der Stadt. 


Das Vorstandsteam mit Dennis Dieckmann, Dr. Nick Büscher, Roswitha Möller und Alexander Bronner. - Foto: Kathy Büscher
Das Vorstandsteam mit Dennis Dieckmann, Dr. Nick Büscher, Roswitha Möller und Alexander Bronner. - Foto: Kathy Büscher

Ein besonderer Schwerpunkt liegt jedoch in der Kinder- und Jugendarbeit. Die NAJU konnte auf zahlreiche Aktivitäten zurückblicken. „Neben dem Reinigen von Nistkästen und der Errichtung von Winterquartieren für verschiedene Tierarten wurden auch die Amphibienzäune mit betreut“, wie Britta Raabe betont. „Außerdem sind wir im Sommer zu einer Ferienfreizeit auf den Woldenhof gefahren“, ergänzt sie. Eine große Besonderheit im Bereich der Kinder- und Jugendbildung im NABU stellen die NAJU Minis dar – bundesweit ist dies ein in der weiten NAJU-Landschaft ein einzigartiges Angebot: Um auch schon jüngere Kinder für die Natur zu begeistern, gründeten Dr. Svenja Niedorf und Maren Matzeik die Gruppe für Kinder von null bis sechs Jahre. „Im letzten Jahr konnten wir auf vielfältige Aktionen zurückblicken, wie beispielsweise die Streuobstwiese zu entdecken oder eine Exkursion zu den Gelbbauchunken im Steinbruch Liekwegen zu veranstalten. Die Kinder haben sich auch mit Themen zu verschiedenen Tierarten wie Bienen und Schnecken beschäftigt“, führt Niedorf aus. 


Vorstandswahlen standen in diesem Jahr bei der Rintelner NABU-Gruppe an, die zu dem Ergebnis kamen, das bewährte Vorstandsteam im Amt zu bestätigen, mit Dr. Nick Büscher als Vorsitzenden, Dennis Dieckmann als Stellvertreter, Roswitha Möller als Kassenwartin und Alexander Bronner als Schriftführer. In den erweiterten Vorstand wurden als Pressewartin Kathy Büscher und Thomas Brand als Artenschutzreferent bestätigt. Mit voller Energie werden sich die ehrenamtlich aktiven Naturschützer auch in Zukunft intensiv um die Belange des Natur- und Umweltschutzes in Rinteln kümmern.