Ganz verloren sieht er aus, der einzelne Grasfrosch auf dem Schnee an der Arensburg: der einsame Vorbote der bevorstehenden Amphibienwanderung hat sich allem Anschein nach in der Jahreszeit vertan – oder er wurde genauso von dem plötzlichen Wintereinbruch überrascht wie die Menschen. Einzelne Tiere wandern bereits, obwohl Schnee und Eis das Schaumburger Land im Griff halten.
Grund genug für die ehrenamtlich tätigen Naturschützer, sich um den Aufbau der Amphibienschutzzäune zu kümmern, wie am Wochenende bereits im Bereich des Waldkaters geschehen.
Zugegebenermaßen mutet das Bild befremdlich an: Naturschützer, die im Schneetreiben den Zaun für die Amphibienwanderung aufbauen, der üblicherweise den Frühling einläutet. Beim NABU fühlt man sich indes darin bestätigt, den Zaun im Schneetreiben aufzubauen: „Der Fortpflanzungsdruck ist derzeit ziemlich hoch, so dass einzelnen Tiere selbst bei den widrigen Witterungsbedingungen wandern“, so Nick Büscher, Vorsitzender des NABU Rinteln.
Es sei zu erwarten, so Büscher weiter, dass sich die Wanderung der heimischen Amphibien weiter verzögern wird, je länger der erneute Wintereinbruch andauern wird. „Doch sobald es warm wird, sitzen Kröten, Frösche und Molche in den Startlöchern, so dass es dann schnell gehen muss“, wie Büscher weiß. Dann müssen die Amphibienzäune stehen und allmorgendlich die Amphibien an den Krötenzäunen abgesammelt und über die vielbefahrenen Straßen zu ihren Laichgewässern getragen werden. „Wir benötigen weiterhin dringend Helferinnen und Helfer, die uns beim Absammeln der Eimer unterstützen“, so der NABU-Vorsitzende. Wer den NABU beim Krötenschutz unterstützen möchte, ist eingeladen, sich unter (05751) 5237 oder kontakt@nabu-rinteln.de beim NABU zu melden – Amphibienretter sind gefragt! Darüber hinaus sind die Autofahrerinnen und Autofahrer dazu aufgerufen, auf den mit Warnschildern ausgewiesenenen Strecken der Krötenwanderung langsam zu fahren.