Das Jahr ist noch früh, aber der NABU Rinteln hat bereits die Pflegesaison 2023 mit einer Aktion in der Auenlandschaft Hohenrode eingeläutet: Bereits in den Vorjahren waren Uferbereiche nördlich des Aussichtsturms freigeschnitten worden. Diese Maßnahme wurde nun unter Leitung von Dieter Aßbrock, der beim NABU Rinteln die Pflegemaßnahmen koordiniert, durchgeführt. So wurden etwa ein Dutzend Bäume, meist aufgewachsene Weiden, im Nahbereich des Ufers gefällt und das Schnittgut im und am Gewässer belassen.
Den Hintergrund der Maßnahme erläutert Diplom-Biologe Thomas Brandt, Artenschutzreferent beim NABU Rinteln: „Wir entfernen in diesem Bereich die Bäume, um die angrenzenden Grünlandflächen als Lebensraum ökologisch aufzuwerten.“ Insbesondere Wildgänse nutzen das Grünland ohne umliegenden Baumbewuchs als Rückzugsraum, sodass diese auf den störungsarmen Flächen weniger Energie verbrauchen und somit auch der Fraßdruck auf den landwirtschaftlichen Flächen verringert wird. Darüber hinaus sind die freigestellten Uferbereiche wichtige Nahrungsflächen für Limikolen wie Flussregenpfeiffer.
Warum das Schnittgut teils direkt am Ufer oder im Wasser verbleibt, erklärt Brandt: „Das Schnittgut ist Wichtiges Nährsubstrat für Fische. Darüber hinaus nutzen Haubentaucher das Astwerk, um ihre Schwimmnester sicher befestigen können. Dies hat auch in den letzten Jahren bereits gut funktioniert.“ Weitere Pflegemaßnahmen sollen folgen, um die wertvollen Extensivgrünlandflächen zu erhalten, bevor im Sommer die Beweidung der Flächen wieder für den Erhalt des Offenlands sorgt.