An diesem Samstagvormittag folgten etliche interessierte Naturinteressierte der Einladung, zusammen mit Michael Eggersmann sowie dem Ornithologen Jörg Hadasch und Dr. Nick Büscher vom NABU Rinteln die Altabgrabung in Varenholz zu erkunden. Anfangs erläutert Eggersmann, wie es dazu gekommen ist, in der Abbaustätte den Natur- und Artenschutz mit gezielten Maßnahmen zu unterstützen. Anhand von Geländekarten erläutert er die Renaturierung und Förderung der Artenvielfalt. „Das Unternehmen engagiert sich hier im besonderen Maße für den Naturschutz“, unterstreicht Dr. Nick Büscher, Vorsitzender des NABU Rinteln.
Nun geht es zu Beginn der naturkundlichen Wanderung vorbei an großen Sandbergen ins Gelände, wo eine vielfältige Landschaftsstruktur auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wartet. Rechts und links des Weges stehen dichte Weiden, in der Nähe sind Kuckuck und Mönchsgrasmücke zu hören. Die Gruppe macht Halt an einem offenen Ufer, von wo aus man einen guten Blick über einen großen See mit zwei flachen Sandinseln und einer größeren Insel hat. Ornithologe Jörg Hadasch, der die Vogelwelt der Altabgrabung sehr gut kennt, baut sein Stativ auf und erläutert: „Am linken Rand der vorderen Insel sitzen zwei Flussseeschwalben“, erklärt er den Naturinteressierten. Auch Kormorane, Silber- und Sturmmöwen, ein Flussuferläufer und Haubentaucher lassen sich gut beobachten.
Dann geht es weiter zu einem umzäunten Bereich mit offener Landschaftsstruktur unweit des Herrengrabens. Hier werden die Exkursionsteilnehmerinnen und -teilnehmer neugierig von einer friedlichen Gruppe Galloways beäugt, die hier für die Landschaftspflege zuständig sind und den Bewuchs in Zaum halten. „Da drüben im Gebüsch sitzt ein Neuntöter“, freut sich Hadasch. Bald entdecken auch die anderen den kleinen, eher unscheinbaren, aber seltenen Vogel, der offenes Gelände mit Büschen als Lebensraum bevorzugt. Dann führt Eggersmann die Gruppe zu einer Flutmulde, die er neben dem großen See angelegt hat. Plötzlich fliegen die Graugänse auf, die auf der größeren Insel gerastet haben. Schnell ist die Ursache entdeckt: „Da fliegt der Seeadler“, freut sich Hadasch. Und damit nicht genug: Auf dem Rückweg stellt sich der ‚kleine Bruder‘ des Seeadlers ein – ein wendiger Fischadler zieht am Himmel der Altabgrabung seine Bahnen. Beeindruckt von der Artenvielfalt werden die Naturinteressierten nach zwei Stunden verabschiedet – mit Eindrücken aus einem Lebensraum ‚aus zweiter Hand‘, der mit gezielten Maßnahmen gelungen gestaltet worden ist.