Mit Jürgen Trittin in die Auenlandschaft Hohenrode

Fahrradtour der Grünen durch Südniedersachsen / NABU Rinteln stellt Naturschutzgebiet vor


Die Grünen um Jürgen Trittin sind zu Gast in der Auenlandschaft Hohenrode. - Foto: Kathy Büscher
Die Grünen um Jürgen Trittin sind zu Gast in der Auenlandschaft Hohenrode. - Foto: Kathy Büscher

Die ehrenamtlichen des NABU Rinteln konnten vor Kurzem prominente Gäste in der Auenlandschaft Hohenrode empfangen. Jürgen Trittin, Bundestagsabgeordneter der Grünen, machte mit zahlreichen Mitradlern Halt im Naturschutzgebiet, um sich die Besonderheiten zeigen und erläutern zu lassen. Anlässlich seiner umweltfreundlich gestalteten Fahrrad-Wahlkampftour durch Südniedersachsen „Trittin die Pedale – mit Jürgen“ war die Auenlandschaft als Tagespunkt vorgesehen. Nick und Kathy Büscher vom NABU Rinteln begrüßten Jürgen Trittin und ein Dutzend weiterer Gäste auf dem Schotterparkplatz, um ihnen das Gebiet näherzubringen. Dr. Büscher, erster Vorsitzender des NABU Rinteln, erläutert zunächst vor der Beobachtungshütte die Entstehung sowie Geografie und Gestaltung des Geländes. „Wenn durch die immer mehr und stärker werdenden Regenfälle die Weser Hochwasser führt, puffern die Kiesteiche einen großen Teil ab“, erläutert Büscher, der damit auf die aktuellen Flutkatastrophen der vergangenen Wochen eingeht. Er hält ein Bild vom Abbauschiff hoch und zeigt es den Besuchern. „Dieter Eggersmann hat bereits beim Abbau das Gelände renaturiert und einer Auenlandschaft nachempfunden“, ergänzt er. Danach lädt er die Delegation dazu ein, von der Beobachtungshütte aus einen Blick auf die Schotterinsel zu werfen. Darauf rastet gerade friedlich eine große Anzahl Graugänse. 


Dr. Nick Büscher stellt die Geologie der Auenlandschaft an der Beobachtungshütte vor. - Foto: Kathy Büscher
Dr. Nick Büscher stellt die Geologie der Auenlandschaft an der Beobachtungshütte vor. - Foto: Kathy Büscher

Kathy Büscher vom NABU erzählt den Gästen, welche Vögel beobachtet werden können. „In diesem Jahr hatten die meisten Vögel Pech bei der Brut. Das Haubentauchernest am Fuß der Insel wurde von Hochwasser weggespült, die Austernfischer haben ihre Küken durch Beutegreifer verloren, und auch die Flussseeschwalbenbrut hat zum ersten Mal seit 2014 nicht geklappt“. Sie verweist auf die vom NABU selbst erstellten Bestimmungstafeln, welche die Vogelwelt der Auenlandschaft abbilden. Ein Kiebitz fliegt auf und dreht eine Runde entlang der Schotterinsel. „Auch viele Watvögel lassen sich hier beobachten, zeitweise rasten hier auch Kampfläufer“, ergänzt sie. Plötzlich ist lautes Geschrei der Gänse zu hören, diese fliegen allesamt auf – der Seeadler zeigt sich am Himmel und kreist über den Teichen. Dr. Büscher erläutert das Besucherkonzept in der Auenlandschaft. „Es gibt viele Bereiche, die als Rückzugsort der vielen scheuen Arten nicht betreten werden dürfen, viele haben eine Fluchtdistanz von nahezu 200 Metern“. Neben diesen Bereichen gibt es aber auch gute Beobachtungspunkte. „Wir stehen hier jetzt in der Hütte und ich rede ja auch nicht gerade leise, aber die Vögel auf der Insel stört es nicht, da sie unsere Silhouetten nicht sehen“, erklärt er. Jürgen Trittin erläutert, dass er es aufgrund der Hochwasserproblematik nicht nachvollziehen kann, dass hier in der Gegend in Wesernähe so viele Maisfelder stehen. „Bei Hochwasser wird doch sofort der ganze Ackerboden weggeschwemmt“, erklärt er irritiert. Nach der Exkursion ging es für die Delegation weiter bis in die Rintelner Innenstadt.